IN THE WORLD WIDE WEB

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„… machte sich in Niesky, Niederschlesien, der junge Architekt Konrad Wachsmann auf den Weg nach Berlin, in der Absicht für den großen Physiker Albert Einstein ein Haus zu bauen.“

Aus Albert Einstein in the World Wide Web (www.einstein-website.de)

Kurzbiographie: Konrad Wachsmann

* 16. Mai 1901 Frankfurt (Oder), † 25. November 1980 Los Angeles

Der Architekt Konrad Wachsmann wurde am 16. Mai 1901 als Sohn jüdischer Eltern in Frankfurt (Oder) geboren. Nach einer Tischlerlehre studierte er von 1920 bis 1924 in Berlin an der Kunstgewerbeschule und in Dresden an der Kunstakademie. Danach war er Meisterschüler des deutschen Baumeisters Hans Poelzig (1869–1936) in Berlin und Potsdam, der einer der Hauptvertreter der expressionistischen Architektur in Deutschland war. Ab 1926 war Wachsmann Chefarchitekt bei der damals größten Holzbaufabrik in Europa, Christoph & Unmack AG in Niesky, Niederschlesien.

1 Konrad Wachsmann, 1929

1925 entwickelte er ein industriell vorgefertigtes Holzbausystem für Einfamilienhäuser, dessen prominentestes Produkt das Sommerhaus von Albert Einstein (1879-1955) in Caputh bei Potsdam ist.

2 Albert Einsteins ehemaliges Sommerhaus in Caputh, 1995

„Im Frühjahr 1929 erfuhr Konrad Wachsmann von dem Geburtstagsgeschenk der Stadt Berlin an Albert Einstein (50. Geburtstag) und dass sich Einstein in diesem Zusammenhang für ein Holzhaus interessierte. Daraufhin fuhr er nach Berlin, in die Haberlandstraße 5, und bot Einstein an, für ihn das Haus zu bauen. Nach einigen Gesprächen mit Einstein und verschiedenen Bauvorschlägen erhielt Wachsmann den Auftrag zum Bau des Hauses. Etwa zur gleichen Zeit kündigte er bei der Firma Christoph & Unmack und war danach als freier Architekt tätig. Einstein und Wachsmann verstanden sich von Anfang an recht gut, und Wachsmann wurde später ein gern gesehener Gast bei Einsteins in Caputh.“

(Aus Albert Einstein in the World Wide Web)

1932 erhielt Wachsmann den Rompreis der Preußischen Akademie der Künste, welcher ihn berechtigte, kostenlos ein Jahr in der Deutschen Akademie in Rom, in der Villa Massimo, künstlerisch zu arbeiten. Diese verließ er jedoch bei der Machtergreifung Hitlers bereits nach einem Monat. 1941 half Einstein – der schon Jahre in den Vereinigten Staaten lebte – Wachsmann, in die USA zu emigrieren.

In den 40er Jahren arbeitete Wachsmann mit dem Architekten Walter Gropius (1883–1969) zusammen, und beide entwickelten sie das General-Panel-System (Fertighaus-System). Damit wurde Wachsmann auch international bekannt.

Ab 1949 lehrte er am Institute of Design in Chicago und später an der Universität Illinois. 1964 wechselte er an die Universität von Südkalifornien in Los Angeles, wo er bis zu seiner Emeritierung 1974 tätig war. In dieser Zeit beschäftigte er sich u.a. mit der Weiterentwicklung von Konstruktionssystemen für freitragende Hallen und Hochbauten sowie deren Massenproduktion.

1978/79, anlässlich des 100. Geburtstages von Albert Einstein, half er bei der Restaurierung von Einsteins ehemaligem Sommerhaus in Caputh. Im November 1980 starb Konrad Wachsmann im Alter von 79 Jahren in Los Angeles, begraben auf eigenen Wunsch in seiner Vaterstadt Frankfurt (Oder).

Bildernachweis:
Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Berlin, Konrad-Wachsmann-Archiv, Signatur: KWA-20-4: Abb. 1
Archiv des Autors. Mit freundlicher Genehmigung der Gemeinde Caputh: Abb. 2