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„… erlebte ich als Kind von 4 oder 5 Jahren, als mir mein Vater einen Kompass zeigte. Dass diese Nadel in so bestimmter Weise sich benahm, passte so gar nicht in die Art des Geschehens hinein, die in der unbewussten Begriffswelt Platz finden konnte … Ich erinnere mich noch jetzt … dass dies Erlebnis tiefen und bleibenden Eindruck auf mich gemacht hat.“

Albert Einstein, Autobiographisches, 1946

Kurzbiographie: Hermann Einstein

* 30.August 1847 Buchau, Württemberg, † 10. Oktober 1902 Mailand

Hermann Einstein hatte drei Brüder (August Ignaz, Heinrich und Jakob) und zwei Schwestern (Jette und Friederike). Die Eltern Abraham Einstein (1808-1868) und Helene Moos (1814-1887) hatten im April 1839 in Buchau geheiratet. Die Familie war jüdischen Glaubens.

Im Alter von 14 Jahren besuchte Hermann mit Erfolg die Realschule in der Landeshauptstadt Stuttgart. Hermann, der eine ausgesprochene Neigung für die Mathematik hatte, hätte gerne dieses oder ein verwandtes Fach studiert. Da aber die finanziellen Mittel der Familie ein Studium nicht zuließen, entschloss er sich, Kaufmann zu werden und machte eine Lehre in Stuttgart.

Am 8. August 1876 heiratete er die erst 18jährige Pauline Koch (1858-1920) in Cannstatt, Württemberg. Nach der Hochzeit wohnte das junge Paar in Ulm, wo Hermann Teilhaber an der Bettfedernhandlung seiner Vettern Moses und Hermann Levi wurde. In Ulm kam am 14. März 1879 ihr Sohn Albert (1879-1955) zur Welt. Auf Initiative von Hermanns Bruder Jakob zog die Familie im Sommer 1880 nach München, wo die beiden Brüder gemeinsam eine Elektrotechnische Firma gründeten. Hermann war der Kaufmann und Jakob der Techniker in der Firma. In München wurde am 18. November 1881 das zweite Kind von Hermann und Pauline, die Tochter Maria – genannt Maja – (1881-1951), geboren.

1894 verlegten die Brüder ihre Firma nach Pavia, Italien. Hermann, Pauline und Maja siedelten im selben Jahr zuerst nach Mailand und ein Jahr später ebenfalls nach Pavia über. Albert blieb bei Verwandten in München, um dort seine Schulausbildung zu beenden.

Auf Grund der schlechten Geschäftslage mussten Hermann und Jakob 1896 ihre Fabrik aufgeben. Obwohl die Familie Hermanns den größten Teil ihres Geldes verloren hatte, gründete er, ohne seinen Bruder, erneut eine Elektrotechnische Firma in Mailand. Finanziell unterstützt wurde er hierbei von seiner Verwandtschaft. Obwohl dieses Mal die Geschäfte besser gingen, machte sich Hermann ständig „Sorgen wegen des leidigen Geldes“. Diese Sorgen gingen nicht spurlos an ihm vorbei. Seine Gesundheit hatte dadurch in den letzten Jahren stark gelitten. Er starb am 10. Oktober 1902 im Alter von 55 Jahren in Mailand an einem Herzleiden.