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„Da fiel auch der letzte Rest von Minderwertigkeitsgefühl von mir, wenn ich auch nie in den
folgenden siebenundzwanzig Jahren ein Jota von Respekt und eine gewisse Scheu verlor.“

Helen Dukas, nach ihrem Vorstellungsgespräch bei Albert Einstein, in einem Brief an Carl Seelig

Kurzbiographie: Helen Dukas

* 17. Oktober 1896 Freiburg im Breisgau, † 10. Februar 1982 Princeton, New Jersey, USA

Helen Dukas, ihr Vorname war eigentlich Helene, hatte sechs Geschwister. Der Vater Leopold Dukas, ein Kaufmann, stammte aus Sulzburg und die Mutter Hannchen geb. Liebmann, aus Hechingen, wo auch Elsa Einstein, Albert Einsteins zweite Ehefrau, herstammte. Die Familie Dukas war jüdischen Glaubens.

Bis zu ihrem 15. Lebensjahr besuchte Helen die Höhere Töchterschule in Freiburg. Nach dem frühen Tod der Mutter, 1909, brach sie ihre Ausbildung ab und kümmerte sich fortan um die Familie. Der Vater starb 1919 und erst danach trat sie ihre erste Stelle als Kindergärtnerin an.

Im Mai 1921 ging sie nach München und arbeitete dort als Erzieherin. Eineinhalb Jahre später, im Januar 1923, zog sie nach Berlin, wo sie als Sekretärin in einem Verlag tätig war. Helen Dukas hat nie geheiratet.

1928 suchte Elsa Einstein für ihren Mann Albert eine Sekretärin. Durch die Bekanntschaft mit der Familie Dukas bewarb sich Helen für den Posten bei Elsa in der Haberlandstraße 5. Das Gespräch verlief positiv und gleiches galt für das Vorstellungsgespräch am folgenden Tag zwischen Albert Einstein (1879-1955) und Helen Dukas. Es war der 13. April 1928.

Von diesem Tag an war sie Albert Einsteins Sekretärin und nach dem Tod von Elsa, im Dezember1936, auch seine Haushälterin. Dies blieb sie bis zum Tod Einsteins am 18. April 1955.

Im Oktober 1933 emigrierte sie mit der Familie Einstein in die USA und am 1. Oktober 1940 leistete Helen Dukas gemeinsam mit Albert Einstein und dessen Stieftochter Margot den Eid auf die amerikanische Verfassung.

1950 hatte Einstein in seinem Testament Helen Dukas und Dr. Otto Nathan (deutsch-amerikanischer Nationalökonom, 1893-1987) als Nachlassverwalter seines literarischen Erbes eingesetzt. Dieser Aufgabe widmete sie sich mit großem Engagement und Dank ihres unermüdlichen Einsatzes wurden sehr viele Dokumente Einsteins zusammengetragen, gesichtet, sortiert und ausgewertet. Diese befinden sich heute in der Hebräischen Universität in Jerusalem, im Albert Einstein-Archiv und dienen unter anderem als Grundlage für die Buchserie The Collected Papers of Albert Einstein.

Helen Dukas publizierte auch über Albert Einstein. So zum Beispiel ihre Einstein Biographie Einstein – Schöpfer und Rebell, die sie gemeinsam mit Einsteins ehemaligem wissenschaftlichen Assistenten Banesh Hoffmann geschrieben hat.

Helen Dukas starb am 10. Februar 1982 in Princeton.