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„… und alle literarischen Rechte und Nachlässe, sollen an die Hebrew University übergehen, …“

Aus Albert Einsteins Testament, 1950

ALBERT EINSTEIN ARCHIV IN JERUSALEM

In seinem Testament verfügte Albert Einstein, das seine Sekretärin Helen Dukas (1896-1982) und Dr. Otto Nathan (deutsch-amerikanischer Nationalökonom, 1893-1987) zu ihren Lebzeiten seinen literarischen Nachlass verwalten sollten. Danach sollte er der Hebräischen Universität in Jerusalem gehören.

Zum Zeitpunkt seines Todes enthielt Einsteins schriftlicher Nachlass ca. 14.000 Stücke. Durch das große Engagement und Dank des unermüdlichen Einsatzes von Helen Dukas und Dr. Otto Nathan wurden sehr viele Dokumente Einsteins zusammengetragen, gesichtet, sortiert und ausgewertet. So konnte die Anzahl der Schriftstücke in den Jahren 1955 bis 1982 auf ca. 42.000 erweitert werden.

Um Einsteins schriftlichen Nachlass für Forscher besser zugänglich zu machen, führte Helen Dukas gemeinsam mit dem Physiker Gerald Holton in den 1960er Jahren ein neues Ordnungssystem ein.

1982 übertrugen die Nachlassverwalter die Rechte an Einsteins Nachlass der Hebräischen Universität in Jerusalem. Dort fand er seinen endgültigen Platz in der Jüdischen National- und Universitätsbibliothek, im dort eingerichteten Albert Einstein Archiv.

Heute befinden sich dort ca. 55.000 Archivstücke, wovon ca. 10.000, zum Teil in handschriftlicher Form, von Einstein selbst stammen. Die anderen Stücke sind Kopien bzw. Transkripte von Einstein Originalen sowie Briefe, Manuskripte usw. die Einstein erhalten hat.

Duplikate des Jerusalemer Einstein Archivs gibt es in Pasadena, in Princeton und in Zürich (ETH). Kleinere Sammlungen von Einstein-Material befinden sich z. B. im Leo-Baeck-Institut in New York, im Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin und im California Institute of Technology in Pasadena.

Weiteres Archivmaterial, das sich noch in Einsteins Haus in der Mercer Street 112 in Princeton befand, wie z.B. Tagebücher, Fotos, seine Medaillen und Urkunden, seine Schallplatten und Musiknoten, seine Sammlung von Sonderdrucken und seine Bibliothek, befinden sich heute ebenfalls im Albert Einstein Archiv.

„Das Archiv enthält die weltweit größte Sammlung von Einsteins Originalmanuskripten und schließt seine ausgedehnte Korrespondenz mit den einflussreichsten Physikern und Intellektuellen des 20. Jahrhunderts ein. Ein großer Bestand an Literatur und weiterem Material zu Einstein wird fortlaufend ergänzt.

Das Albert Einstein Archiv stellt eine außerordentlich wertvolle historische Quellensammlung dar. Es gilt als eine der bedeutendsten Quellen für die Geschichte der modernen Physik. Kaum weniger Bedeutung hat es als Fundort für Dokumente zur Geschichte des Pazifismus, des Sozialismus und des Zionismus, ebenso wie zur deutschen, jüdischen, europäischen und amerikanischen Geistesgeschichte, der politischen und der Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts.“

Quelle: Ze’ev Rosenkranz, „Albert Einstein – Privat und ganz persönlich“, Jerusalem 2004

Weitere Informationen: Albert Einstein Archiv, Jerusalem


Das Einstein Archiv in Jerusalem ist sehr daran interessiert, eine möglichst komplette Sammlung von Einstein Briefen in ihrem Bestand zu haben. Da auch heute noch sehr viele „unbekannte“ Einstein-Autographen in privater Hand (z.B. bei Sammlern) zu finden sind, möchte ich die jeweiligen Besitzer bitten dem Einstein Archiv eine Kopie zukommen zu lassen. Dabei interessieren nicht nur die Schriftstücke aus Einsteins Hand, sondern auch die aus seiner näheren Umgebung, z.B. seiner Familie. Gleiches gilt für Briefe die an Einstein gerichtet wurden, die ebenfalls für das Einstein Archiv von großem Interesse sind.

Bildnachweis:
Mit freundlicher Genehmigung des Albert Einstein Archivs, Hebrew University of Jerusalem, Israel