IN THE WORLD WIDE WEB

Einstein für Kinder

„Das ewig Unbegreifliche an der Welt ist ihre Begreiflichkeit.“

Albert Einstein

Referat im Fach Deutsch
Stefanie Herzog, 3. Sekundarklasse, Oberstufenzentrum Thal, Juni 2001

Albert Einstein – Ein Genie mit Herz

Editorial

Zur Entstehungsgeschichte:

Ich muss ehrlich sagen, anfangs hatte ich andere Themen im Kopf als Albert Einstein. Für keines konnte ich mich richtig entscheiden. Aber wegen eines dieser Themen, auf das ich jetzt nicht näher eingehen will, stiess ich auf eine von Einsteins Theorien. Um sie besser zu verstehen, lieh ich mir in der Bibliothek ein Buch über Einstein aus. Je mehr Seiten ich las, desto mehr interessierte mich das Leben dieses Mannes und seine Theorien. Dieses Erlebnis musste mich wohl umgestimmt haben, denn ich entschied mich, über Einstein zu schreiben. Heute, nachdem ich mehr über ihn weiss, muss ich sagen, dass ich mich richtig entschlossen habe, denn sonst hätte ich viele unvergessliche Eindrücke verpasst.

Der weitere Verlauf:

Natürlich konnte ich die Diplomarbeit nicht nur anhand dieses Buches schreiben. Ich suchte mehr Wissenswertes – und wurde im Internet fündig. Die beste Seite über Einstein stammt von Hans-Josef Küpper. Ich behaupte, er kennt Einstein besser als jeder andere in Deutschland. Schliesslich beschäftigt er sich seit 20 Jahren damit und ich weiss, dass das ganz bestimmt keine verlorene Jahre waren. Natürlich bin ich mit Herrn Küpper in Kontakt getreten und freundlicherweise zog er mich allen anderen Interessierten vor. Bereitwillig beantwortete er mir alle Fragen, schickte sogar weiteres Material und stand mir für ein Interview zur Verfügung.

So fing ich an zu schreiben und es war schwierig, nur das Wichtigste herauszusuchen, denn über Einstein könnte man ganze Bände schreiben.

Die Geburt eines Genies

Albert Einstein wurde am Freitag, den 14. März 1879, in Ulm geboren. Er war das erste Kind und der einzige Sohn von Hermann Einstein und dessen Frau Pauline. Von frühester Kindheit an erregte Albert Aufsehen. Seine Mutter war besorgt wegen der ungewöhnlich, grossen Form seines Kopfes, und sie befürchtete sogar, dass er geistig behindert sein könnte, weil er nur sehr langsam sprechen lernte. Als Alberts Grossmutter ihn zum ersten Mal sah, soll sie fortwährend gesagt haben: „Viel zu dick, viel zu dick!“

Albert wuchs aber zu einem kräftigen, gesunden Jungen heran, obwohl er nicht viel für Sport übrig hatte und behauptete, er werde davon müde und ihm würde schwindelig. Er war ein stilles und ziemlich eigenbrötlerisches Kind, das lieber las und Musik hörte. Besucher des Einsteinschen Haushaltes berichteten, dass er niemals anspruchslose Trivialliteratur las. Er war in allem stets ernsthaft und zielstrebig. Seine Mutter erinnerte sich, dass er oft Stunden damit verbrachte, hohe, komplizierte Kartenhäuser zu bauen.

Obwohl Albert eher ein scheues, verschlossenes Kind war, so war er doch keinesfalls passiv. Seine erste Lehrerin, die Albert im Alter von fünf Jahren unterrichtete, weigerte sich, ihm weiterhin Unterricht zu erteilen, nachdem der Junge einen Stuhl nach ihr geworfen hatte. Albert lernte, sein Temperament zu zügeln, doch er blieb zeitlebens äusserst energisch. Im Erwachsenenalter sollte ihm diese Willensstärke und Entschlossenheit bei seiner Arbeit von grossem Nutzen sein und auch vielen anderen Menschen zugute kommen.

Einstein in Ulm, 1879-1880

Die Einsteins boten ihren Kindern ein glückliches, warmherziges Zuhause, und solange er lebte, blieb Albert seinen Eltern und seiner Schwester Maja eng verbunden. Die Herzensgüte, die er in der Familie empfangen hatte, trug er stets in sich und sie wurde eine seiner liebenswürdigsten Charaktereigenschaften. Obwohl er von Natur aus eher ein Einzelgänger war, hatte er als Erwachsener viele enge Freunde, denen er seine Gedanken und Ideen anvertraute. Auf den meisten Fotos, die es von Einstein gibt, lacht er über das ganze Gesicht.

Sein Vater Hermann arbeitete mit dessen Bruder Jakob zusammen und 1880 zogen die beiden Brüder mit ihren Familien nach München, wo sie eine kleine Fabrik aufbauten. Damit war nach nur 15 Monaten Albert Einsteins Aufenthalt in Ulm zu Ende. Später, 1920, auf die Leistungen Einsteins aufmerksam geworden, wollte Ulm den berühmten Physiker ehren. So wurde zum Beispiel 1922 beschlossen, eine neue Strasse Einsteinstrasse zu nennen. Diese wurde zwar im nationalsozialistischen Deutschland in Fichtestrasse (Johann Gottlieb Fichte, deutscher Philosoph); 1945 aber wieder in Einsteinstrasse umbenannt. Zu seinem 50. Geburtstag erfuhr Einstein, dass die Stadt Ulm ihm zu Ehren eine Strasse nach seinem Namen benannt hat. Einstein meinte dazu: „Von der nach mir benannten Strasse habe ich schon gehört. Mein tröstlicher Gedanke war, dass ich ja nicht verantwortlich sei, was darin geschieht.“

Schulzeit und Mathematik

Alberts Vater und auch sein Onkel freuten sich sehr über sein starkes Interesse an Mathematik und den Naturwissenschaften. Als Albert einmal krank war und das Bett hüten musste, brachte ihm sein Vater einen Kompass. Dieses einfache Geschenk sollte einen Wendepunkt in Alberts Leben kennzeichnen. Da war eine Nadel isoliert und unberührbar, vollständig eingeschlossen und dennoch einer Gewalt unterworfen, die sie nach Norden zwang. Albert war so fasziniert davon, dass er vor Aufregung „zitterte und fror“. Von diesem Zeitpunkt an erwachte in ihm eine leidenschaftliche Wissbegier, herauszufinden, welche geheimnisvolle Kraft das war. Ebenso sehr faszinierten ihn die übrigen Naturwissenschaften. Oft plagte er seinen Vater mit Fragen wie: „Wieso wird es nachts dunkel?“, „Woraus bestehen Sonnenstrahlen?“, „Wie wäre es, auf einem Lichtstrahl zu reisen?“

Albert ging nicht gern zur Schule, und er beteiligte sich nur selten an den Spielen seiner Klassenkameraden. Trotzdem lernte er fleissig und bekam meist gute Noten, vor allem in Mathematik und Physik. Nur das Auswendiglernen von Worten und Texten lag ihm gar nicht, was seinen Griechischlehrer einmal zu der Prophezeiung veranlasste: „Aus dir wird nie was Rechtes werden!“

Doch 1886, als Albert sieben Jahre alt war, schrieb seine Mutter stolz an seine Grossmutter: „Gestern bekam Albert seine Noten, er wurde wieder der Erste, er bekam ein glänzendes Zeugnis …“

Familie Einstein verlässt Deutschland

Im Jahre 1894 gingen die Geschäfte so schlecht, dass die Einsteins ihre Münchener Fabrik auflösen mussten. Die beiden Familien zogen daraufhin nach Italien, um ihr Glück mit einer Fabrik in Mailand zu versuchen. Sie beschlossen jedoch, den fünfzehnjährigen Albert bei einer eng befreundeten Familie zurückzulassen, damit er das Gymnasium in München beenden konnte. Albert hatte Sehnsucht nach seinen Eltern und seiner Schwester und die Abneigung gegen die Schule wurde immer stärker. Seine offensichtliche Intelligenz und sein starkes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten irritierten die Lehrer. Als er in der siebter Klasse des Gymnasiums war, liess ihn der Klassenlehrer kommen und äusserte den Wunsch, Einstein möge die Schule verlassen. Auf seine Bemerkung, dass er sich doch nichts zu Schulden hätte kommen lassen, antwortete der Lehrer: „Ihre blosse Anwesenheit verdirbt mir den Respekt in der Klasse.“

Albert fürchtete auch zum Militär einberufen zu werden. Er verabscheute jede Art von Gewalt, und die Vorstellung, dass der freie Wille eines Menschen gebrochen werden sollte, um vielleicht sogar zu töten, war ihm zuwider. In späteren Jahren wurde er Pazifist* aus der Überzeugung heraus, dass eine hoffnungsvolle Zukunft der Menschheit einzig und allein durch ein Miteinander und nie durch ein Gegeneinander erreicht werden könne.

  • Pazifismus: absolute Ablehnung von Krieg und Kriegsdienst

1894 folgte Albert seinen Eltern nach Italien. Diese waren natürlich entsetzt und besorgt darüber, dass ihr Sohn das Gymnasium einfach abgebrochen hatte, doch er versprach ihnen, zu Hause zu lernen und sich für die Aufnahmeprüfung an der ETH in Zürich anzumelden. Ausserdem teilte er seinen Entschluss mit, die deutsche Staatsbürgerschaft abzulegen und Schweizer werden zu wollen.

Nach einigen herrlichen Monaten ohne Verpflichtungen und Schulsorgen nahm Albert an der Aufnahmeprüfung teil – und fiel durch. Nach dieser Enttäuschung bereitete er sich sorgfältig auf die Aufnahmeprüfung an der Kantonsschule in Aarau, in der deutschsprachigen Schweiz, vor. Hier gefiel es dem jungen Einstein viel besser. Die fortschrittliche Schule war von einem erfrischenden Geist geprägt, und es herrschte ein ganz anderes Klima zwischen Lehrern und Schülern als in München.

Hervorragende Noten

1896, im Alter von siebzehn Jahren, erwarb sich Albert die Matura und wurde damit, obwohl er noch unter dem Mindesteintrittsalter war, zum Studium am Zürcher Polytechnikum (der späteren ETH) zugelassen. Da er noch nicht volljährig war, liess sich Albert von seinem Vater offiziell aus Deutschland ausbürgern und nahm das Studium an der ETH in Zürich auf.

Dort belegte er den vierjährigen Kurs für Fachlehrer in Mathematik und Physik. Auch hier fiel es Einstein schwer, sich mit Studienfächern zu befassen, die ihn nicht interessierten. Er verbrachte deshalb die meiste Zeit damit, eigene Experimente durchzuführen und sich in die Werke grosser Wissenschaftler zu vertiefen. Dies brachte ihm natürlich wenig Lob von den Dozenten ein. Einer seiner Professoren sagte einmal, mit wahrscheinlich berechtigtem Ärger, zu ihm:

„Ein gescheiter Junge sind Sie, ein gescheiter Junge; aber einen Fehler haben Sie: Sie lassen sich nichts sagen.“

Arbeitslos

Mit Abschluss des Studiums fand auch die finanzielle Unterstützung durch die Familie ein Ende und Einstein musste sich dringend nach einer Arbeit umsehen. So bewarb er sich bei zwei bekannten Professoren an anderen Universitäten. Doch er erhielt keine Antwort. Mühsam verdiente sich Einstein zwei Jahre lang seinen Unterhalt. Doch während er in Zürich von Privatstunden lebte, kehrte die Liebe zur Wissenschaft zurück. Er begann, verschiedene Forschungsarbeiten für bedeutende wissenschaftliche Zeitschriften zu schreiben, in denen er neue und eigene Ideen ausführte. Doch er war zutiefst enttäuscht, als die Zürcher Universität 1901 seine Doktorarbeit zurückwies. Es schien ihm beinahe als ob sich alles gegen ihn verschworen hätte . Doch dann, im Juni 1902, trat Einstein seine erste feste Stelle, dank der Hilfe eines Freundes, an. Als technischer Experte dritter Klasse prüfte und verwaltete er in Bern die Patentanträge Schweizer Erfinder. Einstein gefiel die Arbeit im Patentamt. Sie war wissenschaftlich interessant und liess ihm dennoch genügend Zeit für die Ausarbeitung eigener Ideen. Er erhielt ein bescheidenes Jahresgehalt von 3500 Franken und schon bald wurde er zum technischen Experten zweiter Klasse befördert. Seine Vorgesetzten mochten und achteten ihn.

Heirat

Nun, da Albert Einstein eine Arbeitsstelle hatte, konnte er daran denken, eine Familie zu gründen. 1903 heiratete er seine langjährige Freundin und Studienkollegin, die gebürtige Serbin Mileva Maric. Sie war eine hochintelligente Frau mit wachem Verstand und starker Persönlichkeit.

Damals kamen nur wenige Frauen in den Genuss einer höheren Schulbildung. Und davon entschloss sich wiederum nur ein ganz geringer Teil, die bis dahin typisch männlichen Fächer wie Mathematik und Physik zu studieren. Diese Fächer galten einfach als zu schwierig für Frauen. So kann Mileva durchaus als Vorreiterin angesehen werden. Sie hatten zwei Söhne: 1904 wurde Hans Albert geboren, sechs Jahre später Eduard. Wie aus dem erst vor einigen Jahren veröffentlichten, regen Briefwechsel der häufig getrennten Ehepartner, hervorging, schienen sie meistens gemeinsam an Projekten zu forschen und zu arbeiten, so zum Beispiel auch an der Relativitätstheorie, die später Albert allein zugeschrieben wurde.

Hervorragende Jahre

Die Zeit von 1905 bis 1915 waren wohl die kreativsten Jahre des jungen Einstein. Schon bevor er im Patentamt zu arbeiten begann, waren einige seiner Arbeiten in den bedeutendsten Fachzeitschriften veröffentlicht worden. Doch nun konnte sich sein Genie in voller Blüte entfalten. Zudem unterstützte Mileva seine Arbeit, wo es nur ging, und er begann eine Reihe von ganz bemerkenswerten Ideen zu entwickeln, die das Verständnis und die Betrachtung der Welt verändern sollten. Aber auch das Jahr 1919 war ein äusserst erfolgreiches für Einstein.

Richtig oder falsch?

Es war der 6. November 1919, nachmittags. Der stilvolle Konferenzraum der altehrwürdige Royal Society in London war überfüllt. Viele der bedeutendsten europäischen Physiker und Astronomen waren anwesend. Aufmerksam lauschten sie den Worten ihrer Kollegen Dr. Crommelin und Professor Eddington, die ihre neuesten Forschungsergebnisse vortrugen, die sie in Observatorien in Brasilien und Westafrika erarbeitet hatten. Sie hatten verschiedene Sterne fotografiert, die normalerweise nur bei Nacht, oder gelegentlich währen einer Sonnenfinsternis auch am Tag, sichtbar sind. Der unbestechliche Vorgang des Fotografierens schien eigentlich für sich selbst zu sprechen. Doch Crommelin und Eddington erklärten, dass sie bei genauer Betrachtung der Fotos feststellen mussten, dass die Sterne nicht dort zu finden waren, wo sie eigentlich sein sollten. Statt dessen schienen sie zur Seite gesprungen zu sein. Was um alles in der Welt – oder besser – um Himmels willen, ging da vor sich?

Einsteins Vorhersagen

Ein Mann, nämlich Albert Einstein, fand die Ergebnisse der Beobachtungen von Crommelin und Eddington keineswegs besorgniserregend – im Gegenteil, er war erleichtert und erfreut. Denn er hatte vorhergesagt, was auf den Fotografien zu erkennen sein würde. Bereits 1915 hatte er dieses Ergebnis angekündigt. Genauer gesagt, er hatte prophezeit, dass Lichtstrahlen von weit entfernten Sternen gekrümmt werden, wenn sie die Sonne passieren, und dass dies auf der Erde so erscheinen würde, als ob die Sterne ihre Position verändert hätten. Er hatte sogar den Grad der Lichtkrümmung berechnet und vorhergesagt, welche Abweichung von der ursprünglichen Position der Sterne auf der Erde zu beobachten sein würde. Einstein hatte diese Vorhersagen im Rahmen einer Theorie entwickelt, die unter dem Namen Allgemeine Relativitätstheorie bekannt ist und an der er seit 1907 arbeitete. Falls sich Einsteins Theorie als richtig erweisen sollte, würde sie die Vorstellung der Menschen von den Naturgesetzen des Universums völlig auf den Kopf stellen. Die Beobachtungen Crommelins und Eddingtons sollten als Prüfstein dienen, sowohl für die Vorhersagen bezüglich der Lichtkrümmung als auch für Einstein Allgemeine Relativitätstheorie als Ganzes. Wenn sich Einsteins Prophezeiungen als richtig erweisen sollten, dann irrte die zeitgenössische Physik.

Wie pflanzt sich Licht fort?

Einstein hatte behauptet, dass Lichtstrahlen von entfernten Sternen gekrümmt würden, wenn sie nahe an der Sonne vorbeikämen, und genau das war beobachtet worden. Diese Tatsache war für sich allein gesehen schon verblüffend genug, denn alle anderen Wissenschaftler waren der Meinung, dass sich Lichtstrahlen nur in geraden Linien durch den Raum bewegten, direkt von der Lichtquelle in das Auge des Beobachters. Doch Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie widersprach diesem Grundsatz. Er behauptete vielmehr, dass sich Lichtstrahlen auf dem kürzesten Weg von einem Punkt zum anderen durch Raum (und Zeit) bewegten. Normalerweise ist eine Gerade der kürzeste Weg, doch in diesem Fall traf dies offensichtlich nicht zu.

Warum pflanzten sich die Lichtstrahlen nicht geradlinig fort? Warum beschrieben sie eine gekrümmte Bahn?

Einsteins Theorie bot eine Antwort auf diese Fragen. Da das Licht, das stets den kürzesten möglichen Weg nimmt, gekrümmt wurde, vermutete er, dass dann in diesem Fall, der Raum selbst auch gekrümmt sein musste. Dies war natürlich eine revolutionäre Behauptung. Sie war kaum vorstellbar. Wie konnte etwas so ungeheuer grosses und scheinbar formloses wie der Weltraum gekrümmt sein? Zudem stellte diese Theorie eines der Physik in Frage; vor Einstein hatten die Physiker angenommen, der Raum sei flach. Sie dachten auch, dass jeder Körper eine Kraft, die Gravitation genannt wird, auf alle umgebenen Körper ausübt. Es galt auch als bewiesen, dass die Schwerkraft der Sonne die kleinere Erde anzog, so dass diese auf einer gekrümmten Umlaufbahn um die Sonne kreiste.

Gravitation ist nicht das, was wir uns darunter vorstellen

Einstein behauptete, dass dies eine ungenaue Beschreibung der tatsächlichen Vorgänge wäre. Die Gravitation sei nicht die Ursache für die Bewegung von Objekten (wie z.B. die Erde) im Raum. Er war der Auffassung, dass es an bestimmten Stellen im Universum durch eine Anhäufung von Materie und Energie (wie die Sonne) zu einer Krümmung des Raumes kam. Gravitationseffekte – zum Beispiel die Umkreisung der Sonne durch die Erde – würden deshalb nicht direkt von der Masse eines der Objekte hervorgerufen, das ein anderes anzog. Vielmehr verfolgte die um die Sonne kreisende Erde, ebenso wie die gekrümmten Strahlen des Sternenlichtes, nur den kürzesten Weg durch den gekrümmten Raum. Einsteins Relativitätstheorie stellte die bestehenden Vorstellungen von der Schwerkraft und die Naturgesetze in Frage. Gesetze, die seit Jahrhunderten als richtig erachtet worden waren. Allerdings bot sie auch erstmals die Möglichkeit, grundlegende Eigenschaften des Universums, wie etwa die Geschwindigkeit des Lichtes zu messen oder die Relativität der Zeit nachzuweisen. Aber zu diesen Themen dann später noch. Zuerst einmal wie es auf und nach der Versammlung weiterging.

Weltweiter Ruhm

Dort wurde nämlich erst einmal die Diskussion um die Fotos fortgesetzt. Gelegentlich ging es dabei ziemlich hitzig zu. Einstein Theorie, die nicht einfach zu begreifen war, wurde von zahlreichen bedeutenden Wissenschaftlern abgelehnt. Einer der berühmtesten Gelehrten, Sir Oliver Lodge, verliess den Konferenzraum aus Protest. Doch Einstein vermochte sich durchzusetzen und die Mehrheit der Anwesenden erkannte, dass die Teleskopaufnahmen bewiesen, dass ihm eine weltbewegende Entdeckung gelungen war, und dass bis zu diesem Zeitpunkt niemand begriffen hatte wie das Universum funktionierte.

Einsteins Theorie bedeutete, wie es der Präsident der Royal Society formulierte, „eine der grössten Leistungen in der Geschichte menschlichen Denkens“.

Einstein war sehr erleichtert darüber, dass man ihn und seine Theorie endlich anerkannte. In einem Brief an einen amerikanischen Studenten, der ihm geschrieben hatte, wie sehr er ihn bewundere, schrieb er: „Für jemanden, der sich sein Leben lang bemüht hat, ein kleines bisschen von der Wahrheit zu erfassen, ist es die schönste Belohnung, wenn er sieht, dass andere sein Werk wirklich verstehen und sich daran freuen.“

Am nächsten Tag war Einstein weltberühmt. Die Schlagzeile der Londoner Tageszeitung THE TIMES lautete: „Revolution der Wissenschaft“. Von nun an stand er im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. 1927 schrieb er ein kleines Gedicht über die Probleme, die seine Bekanntheit mit sich brachte, das so begann: „Wo ich geh und wo ich steh, stets ein Bild von mir ich seh …“

Eine Theorie, die die Welt veränderte

Warum war Albert Einstein so beliebt? Warum jubelte ihm die ganze Welt zu? Einsteins Relativitätstheorie veränderte die Vorstellung der Menschen vom Universum von Grund auf. Er stellte als bewiesen geltende Naturgesetze in Frage. Was aber noch wichtiger war: Er ersetzte sie durch eine neue Theorie, die eine Antwort auf die jahrhundertealten Fragen der Wissenschaftler bot.

Zunächst waren Einsteins Entdeckungen nur schwer zu begreifen. Angesehene Wissenschaftler mussten gestehen, dass sie seine Theorie ziemlich verwirrend fanden.

Allmählich aber wurde sie immer besser verstanden und verhalf zu weiteren erstaunlichen Entdeckungen in Hinsicht auf das Universum und seiner Funktionsweise. Astronomen entdeckten die seltsamen Phänomene, die man „schwarze Löcher“ und „weisse Zwerge“ nennt. Zudem stellten sie sich grundlegende Fragen, wie zum Beispiel, ob das Universum einen Anfang habe oder ob es irgend etwas jenseits der Grenzen des Alls gäbe. Einsteins Entdeckungen zu den Grundlagen der Naturgesetze trugen – indirekt – auch zur Entwicklung und Nutzung von Atombombe, Nuklearmedizin und Kernkraft bei. Sie führten auch zu erstaunlichen Mutmassungen bezüglich der Zeit, die nicht für jeden gleich schnell vergehen sollte, was natürlich wie Science-Fiction klang, als es zum ersten mal veröffentlicht wurde, mittlerweile aber als bewiesen gilt.

Selbst im hohen Alter, als Einstein bereits sehr zurückgezogen lebte, konnte er allein durch seine Anwesenheit grosses Aufsehen erregen. Einer von Einsteins Kollegen erinnerte sich, dass ein Autofahrer, der nahe an Einsteins Haus in Princeton, USA, vorbeikam, so aufgeregt war, als er einen Blick auf den alten Mann werfen konnte, der gerade zum Mittagessen nach Hause ging, dass er die Kontrolle über seinen Wagen verlor und in einen Baum fuhr.

Bestimmung der Zeit

Man stelle sich einen Zug vor, einen langen, langsamen Zug, der Wertpakete transportiert. Für diese ist ein Schaffner zuständig, der in seinem Dienstwagen am Ende des Zuges sitzt. Der Lokomotivführer befindet sich natürlich ganz vorne, in der Lok. In den Waggons zwischen dem Schaffner und dem Lokführer, halten sich einige Reisende auf. Der Zug hat soeben den Bahnhof verlassen, als er von einer Gangsterbande überfallen wird. Deren Mitglieder hatten an verschiedenen Orten entlang der Gleise auf der Lauer gelegen. Zwei von ihnen sind bewaffnet. Sie erschiessen den Lokführer und den Schaffner im selben Augenblick. Die Passagiere in der Mitte des Zuges hören die beiden Schüsse zur gleichen Zeit. Als sie später berichten sollen, was sie gehört haben, sagen sie, dass der Lokführer und der Schaffner im selben Moment erschossen wurden. Sie sagen die Wahrheit, denn genau das haben sie gehört. Eine Kontrolleurin, an der der Zug vorbeifuhr, hörte aber zwei Schüsse, einen nach dem anderen. Ein Schuss erschien ihr näher, der andere weiter entfernt. Der erste, der ihr näher erschien, streckte den Schaffner nieder. Der zweite, weiter entfernt ertönende Schuss, galt dem Lokführer. Natürlich behauptet die Kontrolleurin, dass der Schaffner früher als der Lokführer erschossen wurde. Wie soll man beurteilen, welche Version der Vorgänge den Tatsachen entspricht? Oder haben beide, die Passagiere und die Kontrolleurin, recht? So, wie es gehört hatten, beschrieben sie zwei unterschiedlich Sachverhalte. Demzufolge muss Newtons Theorie von der “absoluten“ Zeit – die besagt, dass es möglich sei, den genauen Zeitpunkt eines Ereignisses zu messen – ebenfalls falsch sein.

E=mc2
(sprich E gleich mc hoch zwei)

Eine mögliche Schlussfolgerung aus Einsteins speziellen Relativitätstheorie ist die berühmte Formel E = mc2 ( E = Energie, m = Masse, c = Lichtgeschwindigkeit ), aus der hervorgeht, dass keine Materie die Geschwindigkeit des Lichtes erreichen kann. Einstein zeigte nicht nur, dass Newtons (bekannter Physiker, 1643–1727) Theorie von der absoluten Zeit überholt war, sondern bewies auch, dass die Zeit für jedes Individuum unterschiedlich schnell vergeht, abhängig davon, wie schnell oder wie langsam es sich bewegt. Wenn sich zum Beispiel Astronauten während einer langen Reise durch den Kosmos mit einer Geschwindigkeit bewegen, die des Lichtes sehr nahe kommt, vergeht die Zeit für diese Astronauten viel langsamer, als für die Menschen, die auf der Erde zurückbleiben. Wenn ein Astronaut nach einigen Jahren wieder auf der Erde landet, wird er demzufolge langsamer gealtert sein, als die zurückgelassene Person. Dieses Phänomen nennt man Zeitdilatation (Zeitdehnung). Die Zeit ist also auch relativ, was für mich sehr beeindruckend ist. Was die Relativität anbelangt, so erklärte Einstein einmal seiner Sekretärin: „Wenn man einem netten Mädchen den Hof macht, erscheint einem eine Stunde wie eine Sekunde. Wenn man auf glühenden Kohlen sitzt, erscheint einem eine Sekunde wie eine Stunde. Das ist Relativität.“

Die Dimensionstheorie

Im wesentlichen beruht die Theorie auf Einsteins Relativitätstheorie. Zwar kann ich die genaueren Zusammenhänge nicht erklären, da ich nichts darüber gefunden habe und es wahrscheinlich auch zu kompliziert für mich wäre. Auf jeden Fall hat auch diese Folgerung von Einsteins Theorie mit dem Raum und vor allem mit der Zeit zu tun, mit der er sich offensichtlich ziemlich intensiv beschäftigte.

Ein Beispielfall: Dieser Vorfall hat sich am 23. September 1880 in Gallatin / Tennessee zugetragen. An diesem Nachmittag saßen auf ihrer Veranda der Farmer David Lang, seine Frau und seine beiden Kinder. Soeben fuhren Freunde, Richter Peck und sein Schwager mit einem Einspänner vorbei. David Lang stand auf, grüßte die beiden Freunde und ging unter den Augen seiner Familie und seiner Freunde hinunter zur angrenzenden Wiese um die Pferde für die Nacht hereinzuholen. Er ging über die Weide zu seinen Tieren … und vor den Augen von fünf entsetzten Augenzeugen löste er sich einfach in Luft auf!

Von einem Moment zum anderen war er nicht mehr da! Niemand sah, dass er gestürzt, oder in ein Loch gefallen wäre. Er war einfach wie weggeknipst. Seitdem wurde David Lang nie mehr gesehen.

Einen ganzen Monat lang wurde dieser merkwürdige Fall untersucht, die Weide vollständig umgegraben, um nach eventuellen Höhlen zu suchen in die er gefallen sein könnte … nichts!

Fast ein Jahr später spielten seine Kinder auf eben jener Weide. Plötzlich entdeckten sie an der Stelle eine kreisförmige Fläche von ca. 4 bis 5 Metern Durchmesser. Innerhalb dieses Kreises war das Gras braun, wie ausgedörrt. Daraufhin rief das Mädchen: „Vater, bist Du hier irgendwo?“ Und dann passierte das Unfassbare. Klar und deutlich konnten die Kinder plötzlich ihren Vater rufen hören: „Hilfe!“ Die Stimme hörte sich zwar wie aus weiter Ferne kommend an, aber es war eindeutig ihr Vater der da um Hilfe rief.

Sofort verständigten sie ihre Mutter, die umgehend zu der Stelle eilte und ebenfalls nach ihrem Mann rief; auch sie und herbeigeholte Leute konnten nun klar David Lang um Hilfe rufen hören. Wobei er allerdings keine Antwort auf Fragen gab. Konnte er sie nicht hören? Noch drei Tage lang hörte man die Hilferufe Langs, und jeder bestätigte, dass seine Stimme sich „immer mehr entfernte“ und schließlich überhaupt nicht mehr zu hören war. Den Ort, woher die Stimme kam, konnte man nicht lokalisieren.

Hier ein Erklärungsversuch (ich zitiere):

„…also zum Fall Lang. Der normale Abstand der „Dauer“ zwischen September 1880 und August 1881 beträgt elf Monate.

Nehmen wir deshalb bei Lang einmal an, dass für ihn die Dauer auch nur einen Augenblick ausgesetzt hat und die Entfernung zwischen September des einen und August des nächsten Jahres auf Null zusammenschrumpfte.

In diesem Fall würde ihn seine Familie nach Hilfe haben rufen hören können. Zu einem Zeitpunkt, der für ihn der Moment seiner besonderen Notlage, für sie aber das Ende einer Dauerperiode von elf Monaten war. Wir können dieses Beispiel anhand eines Gebildes aus der Topologie illustrieren, dem so genannten Möbiusband. Wir nehmen einen Streifen Papier, drehen ihn um 180 Grad und kleben die Enden zusammen. Nun markieren wir darauf ein „X“, das die Stelle anzeigt, wo sich Lang und seine Familie im September befanden.

Jetzt nehmen wir einen Bleistift und ziehen parallel zu beiden Streifenrändern sorgfältig eine Linie, bis wir zu jenem Teil des Papiers kommen, der direkt unter dem „X“ liegt. Dieser Bleistiftspur wollen wir die Dauer von elf Monaten zuordnen. Dann nehmen wir eine Nadel und stechen mit ihr dort, wo sich das „X“ befindet, ein Loch ins Papier. Die Bleistiftspur stellt den Lebensweg von Langs Familie während der elf Monate dar und bringt sie ganz in die Nähe desselben Ortes im Raum, obwohl dahin eine längere Reise entlang der Dauerspur zurückzulegen ist. Das Nadelloch stellt den Weg dar, den Mr. Lang selbst zurückgelegt hat.

Unser Papierstreifen muss materielle Substanz besitzen, damit wir ihn sehen können. Aber nehmen wir einmal an, er sei unendlich dünn. Dann ist Langs Spur durch die Zeit, an der selben Stelle des Raums, gleich Null. Aber die Spur seiner Familie besitzt die Länge von elf Monaten. Ihre Spur verläuft jedoch im rechten Winkel zu der seinen. Wenn er sich noch bewegt, entfernt er sich von ihnen immer mehr in der Zeit, obwohl er sich räumlich immer noch am selben Ort befinden mag.

Es ist ganz unmöglich, dies bildlich-räumlich zu erfassen, aber ich bitte jetzt, sich einmal vorzustellen, dass dem üblichen dreidimensionalen Raum eine Drehung um 180 Grad gegeben wird, wie wir sie auch dem Papierstreifen gegeben haben. Lang fiel lediglich durch die Schmalseite dieses Raums, sozusagen durch seine Dauerdimension. Seine Familie hingegen nahm den langen Weg rundherum …“

Diese etwas komische aber wahre Geschichte der Familie Lang hat mich sehr beeindruckt. Und das ist keinesfalls nur eine Eintagsfliege. In diesem Zusammenhang hat man schon einige Experimente durchgeführt. So zum Beispiel das „Philadelphia-Experiment“. Dabei ist es gelungen ein ganzes Schiff kurzzeitig verschwinden zu lassen. Anlass für diesen Versuch war das berühmte Bermuda-Dreieck, in dem schon viele Schiffe und Flugzeuge verschwanden. Eine der möglichen Theorien dafür ist nämlich die Dimensionstheorie.

Aber nicht nur in Amerika ist der merkwürdige Vorgang schon aufgefallen. Auf der ganzen Welt gibt es immer wieder ähnliche Berichte. Natürlich kann man nicht behaupten, dass sie alle mit der Theorie zusammenhängen, doch gibt es bis heute keine besseren Erklärungen.

Professor Einstein

Nun wieder zurück nach Berlin zu Albert Einstein.

Er veröffentlichte neben dieser revolutionären Abhandlung vom Juni 1905 zahlreiche weitere Schriften. 1907 erschien seine erste Arbeit über eine der wichtigsten Entdeckungen in der Physik des zwanzigsten Jahrhunderts – die Quantentheorie. Sobald Einsteins brillanter Artikel bekannt wurde, erhielt er zahlreiche Angebote für Professuren an Universitäten in ganz Europa.

1909 kündigte er seine Stelle im Patentamt und wurde Professor für Physik an der Universität von Zürich. Für einen herausragenden Beitrag zur Wissenschaft erhielt er die erste Ehrendoktorwürde von vielen, die noch folgen sollten. Von Zürich wechselte er dann bald nach Prag, dann wieder nach Zürich und von dort nach Berlin. Er musste dort keine Vorlesungen halten, konnte also seine ganze Zeit der Forschung widmen. 1913 wurde Einstein gebeten, Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften in Berlin zu werden. Obwohl er erst 34 Jahre alt war, hatte Einstein damit bereits den Höhepunkt seiner beruflichen Karriere erreicht. Die Abhandlungen, die er 1905 veröffentlicht hatte, war nur die erste einer Reihe, die sich mit der Formulierung der Relativitätstheorie befasste. Während den folgenden zehn Jahre konzentrierte er seine Anstrengungen hauptsächlich darauf, die Relativitätstheorie auszuweiten. 1915 fand Einstein schliesslich heraus, wie er die Gravitation in die Theorie einbeziehen konnte und veröffentlichte eine noch kompliziertere Version, die unter dem Namen “Allgemeine Relativitätstheorie“ bekannt ist. Die Ergebnisse dieser zehn Jahre harter Arbeit sind noch heute von höchster Bedeutung. Sie änderten ein für allemal unsere Vorstellung von der Welt, in der wir leben.

Viele Menschen hatten jetzt das Gefühl, sich nicht mehr auf das verlassen zu können, was sie sahen. Andere waren erfüllt von Ehrfurcht vor den Gesetzen der Natur, die Einstein aufgezeigt hatte. Obwohl seine Entdeckungen äusserst abstrakt und wissenschaftlich waren, inspirierten sie nebst Physikern auch Schriftsteller, Philosophen und Künstler. Die Menschen waren erstaunt und amüsiert von der Vorstellung der flexiblen Zeit und des variablen Raumes. In den Jahren zwischen 1920 und 1930 waren Limericks sehr populär. So wurde natürlich auch einer über die Relativität geschrieben, der zwar wissenschaftlich nicht ganz korrekt ist, aber bestens veranschaulicht, wie gross der Bekanntheitsgrad von Einsteins Theorie war:

„Es war eine Dame am Rhein,
viel schneller als Licht konnt‘ sie sein.
Heut‘ begann sie die Reise
auf relative Weise
und war gestern schon wieder daheim.“

Scheidung

1914 zog Einstein nach Berlin, um dort die Stelle anzutreten, die ihm angeboten worden war. Mileva und die beiden Söhne zogen es aber vor, in Zürich zu leben.

Albert und Mileva Einstein trennten sich 1914 und wurden 1919 geschieden. Er gab später zu, dass der grösste Teil der Schuld am Scheitern der Ehe an ihm gelegen habe. Es ist wahrscheinlich, dass Mileva wertvolle Anregungen zu vieler seiner Theorien lieferte. Sicher ist, dass Einstein das gesamte Geld, das er anlässlich der Nobelpreisverleihung erhielt, ihr überschrieb. Angeblich um den Unterhalt für die Kinder zu sichern. Dies kann jedoch auch als Anerkennung für Milevas Beitrag verstanden werden.

Der Erste Weltkrieg

Am 1. August 1914 wurde zwischen Deutschland und Grossbritannien (…) der Krieg erklärt. Als ein Bürger der neutralen Schweiz wurde er nicht persönlich in den Krieg hineingezogen, aber die sinnlose Vergeudung von Menschenleben bestürzte ihn. 1915 unterschrieb er zusammen mit anderen berühmten Persönlichkeiten das „Manifest an die Europäer“. Dieser Aufruf forderte alle dazu auf, die friedliche Zusammenarbeit zu fördern. Für den Rest seines Lebens sollte er aktiv für Frieden und Gerechtigkeit eintreten.

Krankheit

Die intensive Arbeit sowie die politische Aktivität forderten schliesslich ihren Tribut. 1917 erkrankt Einstein an einem Leberleiden, dem ein Magengeschwür und später Gelbsucht folgten. 1928 wurde er erneut ans Krankenbett gefesselt, diesmal durch ein akutes Herzleiden. Einstein wurde durch seine Cousine Elsa Löwenthal, gesund gepflegt, die er schon seit frühester Kindheit kannte. Die Freundschaft lebte wieder auf und 1919 heirateten sie.

Das Paar lebte – weniger glücklich was Einstein betraf – bis zu Elsas Tod im Jahre 1936 zusammen. Er war zwar sehr dankbar für ihre Liebe und Zuneigung, aber eigentlich hätte er es vorgezogen, so einsam und einfach zu leben wie „ein Bär in seiner Höhle“.

Andere Interessen

1922 wurde Einstein Mitglied des Komitees für Geistige Zusammenarbeit des Völkerbundes. Im Jahre 1925 engagierte er sich zusammen mit dem indischen Bürgerrechtler Mahatma Gandhi für die Abschaffung der Wehrpflicht. Er trat auch der berühmten pazifistischen Organisation der Internationalen Kriegsdienstgegnern bei. Alle diese Aktivitäten führten dazu, dass er von den deutschen Behörden mit äusserstem Misstrauen beobachtet und auch gelegentlich von der Polizei überwacht wurde.

Einstein war einer der ersten Westeuropäer, die ein Einladung in das kommunistische Russland erhielten. Er schloss eine enge Freundschaft mit der belgischen Königsfamilie und wurde Ehrenbürger von Tel Aviv (Israel). Ausserdem wurde ihm der Schlüssel der Stadt New York überreicht. Einstein besuchte all diese Länder als Tourist, nicht als offizieller Repräsentant Deutschlands. Aber seine Aufrichtigkeit, Herzenswärme und Freundlichkeit hinterliessen überall unvergessliche Eindrücke und leisteten einen grossen Beitrag zur Völkerverständigung.

Weitere Ehrungen

Einstein wurde ständig mit Preisen und Ehrungen überschüttet. 1920 wurde ihm die französische Auszeichnung Ordre pour la Merité verliehen. Den Nobelpreis erhielt er 1922 für eine Arbeit, die er vor der Relativitätstheorie geschrieben hatte. Er bekam die Copley-Medaille und die Goldmedaille der Royal Society im Jahre 1925. Vier Jahre später wurde ihm die Max-Planck-Medaille überreicht. An den Universitäten auf der ganzen Welt bemühte man sich, Einstein für Gastprofessuren zu verpflichten. Oft war er seine Berühmtheit lästig. Er war eigentlich eher ein stiller zurückhaltender Mensch. Dies war eine witzige Antwort, als er an seinem 72. Geburtstag von Journalisten um ein „Lächeln für die Kamera“ gebeten wurde.

Nationalsozialismus

Einstein musste feststellen, das er weder durch seine hoch angesehene Person, noch durch seine Berühmtheit vor antisemitischen Attacken gefeit war. In dem unruhigen politischen Klima in Deutschland nahm der Antisemitismus ständig zu.

Einstein war zahlreichen Angriffen ausgesetzt. Es wurde sogar eine „Anti-Einstein-Gesellschaft“ gegründet und ein Buch mit dem Titel Einhundert Autoren gegen Einstein veröffentlicht. Typisch für ihn, fiel Einsteins Antwort darauf mutig und witzig aus: „Hätte ich Unrecht, würde ein einziger Autor genügen, um mich zu widerlegen.“ Einstein nahm diese Hetze mutig hin. Um zu zeigen, dass er stolz war, ein Jude zu sein, wurde er 1924 offizielles Mitglied der Berliner jüdischen Gemeinde.

In den frühen dreissiger Jahren betrat eine neue finstere Gestalt die politische Bühne, Adolf Hitler. Mehrere von Einsteins pazifistischen Freunden wurden verhaftet und in Gefängnisse gesteckt.

1932 schrieb er einen Protestbrief angesichts dieser krassen Ungerechtigkeit. Zu der Zeit stattete er einem Forschungsinstitut in den Vereinigten Staaten einen Besuch ab. Mit diesem Brief bewies Einstein sehr viel Mut, da er sich damit als Widersacher der deutschen Regierung bekannte. Dies bedeutete aber auch, dass er und seine Familie nie mehr nach Deutschland zurückkehren konnten. Während Einstein sich in der USA aufhielt, wurde sein Sommerhaus in Caputh durchsucht, angeblich weil man dort ein Waffenlager vermutete. Aber die einzige Waffe, die gefunden wurde, war ein Brotmesser. Einstein war nun ein gezeichneter Mann. Dennoch kehrte er mutig nach Europa zurück. Dort wurde ihm von seinen Freunden, dem König und der Königin von Belgien, ein durch bewaffnete Leibwächter geschützter Zufluchtsort zur Verfügung gestellt. Es gelang Elsas beiden Töchtern, Einsteins Sekretärin und seinem Assistenten aus Deutschland zu fliehen.

Am 7. Oktober 1933 schiffte sich Albert Einstein mit seiner Familie nach Amerika ein. Er sollte nie mehr nach Europa zurückkehren.

Amerika

In Amerika nahm er ein Angebot für eine Professur in Princeton an. Hier erschien es ihm seltsam ruhig und abgeschieden nach der Aufregung in Deutschland.

1941 wurde Einstein amerikanischer Staatsbürger, wobei er seine schweizer Staatsbürgerschaft nicht aufgab. Die jüngsten Ereignisse hatten dazu geführt, dass er einige seiner politischen Ansichten geändert hatte. Er war jetzt kein Pazifist mehr. Hitlers Machenschaften waren so scheusslich, dass Einstein überzeugt war, dass ihnen um fast jeden Preis Einhalt geboten werden musste. Er schrieb: „Organisierter Macht kann nur mit organisierter Macht begegnet werden. So sehr ich dies bedaure, aber es geht nicht anders.“

Die Atombombe

Einstein nutzte seine wissenschaftlichen Kenntnisse, um den Kampf gegen den Nationalsozialismus zu unterstützen. Im August 1939 schrieb er an Roosevelt und erklärte, dass die neuesten Entdeckungen es ermöglichen, Waffen zu entwickeln, die auf Atomkraft basierten. 1941 forderte dieser die Wissenschaftler auf, die erste Atombombe zu entwickeln. Er ernannte Einstein 1943 zum Sonderberater für Sprengstoffforschung der USA.

Später sagte Einstein, hätte er gewusst, dass die Deutschen nicht in der Lage waren, Atomwaffen zu produzieren, hätte er niemals die Amerikaner in diese Richtung ermutigt. Nach Kriegsende kehrte Einstein sofort zu seinen Bemühungen um friedliche Zusammenarbeit zurück und setzte sich voll für die Abschaffung aller Atomwaffen ein.

Gerechtigkeit

Während seiner letzten Jahre setzte Einstein sich verstärkt für Freiheit und Gerechtigkeit ein. Auch wenn ihn dies bei den Behörden unbeliebt machte. Er vertrat die Meinung, dass die Öffentlichkeit ein Recht darauf habe, über wichtige, politische Entscheidungen (z.B. Atomwaffenproduktion) informiert zu werden.

Präsident Einstein

Einsteins Unterstützung des Zionismus führte nun zu einem recht unerwarteten Ergebnis. 1952 beschloss der Staat Israel, Einstein seine Dankbarkeit für den Einsatz für die Juden, zu erweisen. Er wurde gebeten, Präsident von Israel zu werden. Dies bedeutete eine grosse Ehre, aber Einstein war mittlerweile 73 Jahre alt und nicht mehr bei bester Gesundheit. Da er ausserdem überzeugt war, nicht der geborene Staatsmann zu sein, lehnte er dankend ab.

Tod eines Genies

Einstein setzte seine wissenschaftlichen Überlegungen, seine Bemühungen um Gerechtigkeit und Weltfrieden bis zu seinem Tode fort. Er liess sich seine mathematischen Berechnungen sogar ins Krankenhaus ans Bett bringen! Nach mehreren Jahren der Krankheit starb Albert Einstein am frühen Morgen des 18. April 1955.

Albert Einstein war ohne Zweifel der bedeutendste Wissenschaftler seiner Generation. Aber er war noch mehr. Er war ein tiefgründiger Denker von grosser Menschlichkeit und eigenwilligem Charakter. Er hatte sich der Sache des Friedens, der Freiheit und der Gerechtigkeit verschrieben. Und er besass den Mut, für das, woran er glaubte, auch in einer Zeit einzustehen, in der Meinungsäusserungen lebensgefährlich waren. Er zeigte, dass es für Wissenschaftler nicht ausreicht, im „Elfenbeinturm“ zu forschen, sondern dass sie auch Verantwortung für die Auswirkungen übernehmen müssen. In seinen späteren Jahren war Albert Einstein beinahe so berühmt für seine politischen Ansichten wie für seine Leistungen in der Physik. Aber es besteht kein Zweifel, dass er seine wissenschaftliche Arbeit für weitaus wichtiger hielt. So behauptete er: „Politik ist für die Gegenwart, aber eine Gleichung ist etwas für die Ewigkeit.“


Interview mit Hans-Josef Küpper

Wie schon erwähnt beantwortete mir Herr Küpper einige Fragen über Albert Einstein. Er beschäftigt sich nämlich nun schon 20 Jahre mit ihm und hat schon einige bemerkenswerte Arbeiten zu Einstein gemacht. So zum Beispiel die Internet-Seite (www.einstein-website.de), die beste deutschsprachige Website, die es zu finden gibt.

Zuerst einige persönliche Angaben:

Name, Vorname: Küpper, Hans-Josef
Geburtsdatum: 24. Mai 1953
Wohnort: D-51145 Köln
Zivilstand: verheiratet
Berufsbahn: Lehre, Fachabitur, Studium der Elektrotechnik (Elektrotechniker)
Hobbys: sein Sohn Alexander, Lesen, Musik und natürlich Albert Einstein

Fragen zu Albert Einstein:

  1. Sie beschäftigen sich nun schon über zwanzig Jahre mit Albert Einstein, warum wird Ihnen nie langweilig?

Ich beschäftige mich mit Einstein nur in meiner Freizeit. Sein Leben und Werk ist so interessant und vielfältig, dass bei mir keine Langeweile aufkommt. Das kann aber nur der verstehen, der sich mit Einstein beschäftigt.

  1. Kennen Sie nun sein ganzes Leben in- und auswendig?

Nein! Ich halte es für unmöglich und auch nicht für erstrebenswert das „ganze Leben“ eines anderen Menschen „in- und auswendig“ zu kennen. Man hat mit seinem eigenen genug zu tun.

  1. Wieso / Wie kamen Sie eigentlich auf Einstein?

1979 habe ich ein allgemeinverständliches Buch über Einsteins Theorien gelesen (Einstein für Anfänger). Diese „für mich unglaublichen“ Theorien haben mich derart fasziniert, dass ich mehr über den Physiker und Menschen Albert Einstein wissen wollte.

  1. Wie haben Sie sich mit dem Thema auseinandergesetzt?

Die ersten Jahre habe ich sehr viel über Einstein gelesen. Später, nach den ersten Kontakten zu Einstein-Institutionen, kam eine rege Korrespondenz hinzu. Heute im Zeitalter des Computers nutze ich neben den Büchern, der Korrespondenz mit Einstein-Archiven auch vermehrt das Internet.

  1. Wie lange arbeiteten Sie an Ihrer Homepage (einstein-website.de) und woher hatten Sie ihre Quellen?

Vor ca. einem Jahr habe ich mit der Arbeit an meiner Einstein-Website begonnen. Da ich aber noch viele Ideen habe, wie z.B. die Seite „Albert Einstein für Kids“, werde ich wohl die nächsten Jahre noch an ihr arbeiten.

Durch meine jahrelange Beschäftigung mit Einstein konnte ich Kontakte zu Einstein-Archiven in der ganzen Welt herstellen die mir auch als Quellen dienen. Die Hauptquelle ist aber meine umfangreiche Einstein-Bibliothek. Hier haben sich im Laufe der Zeit viele Bücher, Broschüren und Zeitungsartikel angesammelt.

  1. Wieso haben Sie eine Website über Einstein erstellt?

Die Intention die der Erstellung der Website zu Grunde lag war, bzw. ist, über das Leben und Werk Albert Einsteins zu informieren. Des weiteren bereitet mir die Beschäftigung mit Einstein und der Website große Freude.

  1. Wie viele Rückmeldungen bekommen Sie so (pro Tag od. pro Woche)?

Das ist ganz unterschiedlich. Es kann sein das ich täglich mehrere Anfragen zu Einstein erhalte. Es gibt aber auch Zeiten, da sind es nur eine oder zwei in der Woche. Teilweise ist die Beantwortung zeitlich für mich sehr aufwendig. Das führt dazu, dass die Antwort auf eine Anfrage einige Tage, ja Wochen dauern kann. Jede Anfrage die ich erhalte wird von mir ausführlich beantwortet. Derzeit liegen noch einige unbearbeitet auf meinem Schreibtisch.

  1. Was sind die häufigsten Fragen?

Viele Fragen erhalte ich zu Einstein-Zitaten. Des weiteren erhalte ich Fragen zu Leben und Werk Einsteins. Oft erreichen mich auch Mails von Schülern die etwas über Einstein wissen wollen. Ich freue mich immer sehr darüber wenn sich Schüler mit Einstein beschäftigen. So konnte ich mehreren Schülern bei der Erstellung ihrer Einstein-Referate helfen. Natürlich erhalte ich auch unsinnige und recht „merkwürdige“ Anfragen zu Einstein.

  1. Glauben Sie ein Mann wie Einstein hat in seinem Leben nie Fehler begangen (welche)?

Es gibt keinen Menschen der nie einen Fehler macht bzw. gemacht hat; auch Albert Einstein nicht! Es steht mir aber nicht zu, die Fehler anderer Menschen aufzuzeigen.

Die Beschäftigung mit Einstein hat mir gezeigt, dass auch er nur ein Mensch war; mit allen Stärken und Schwächen. Ich setze mich auch kritisch mit Einstein auseinander und bin nicht mit allem einverstanden was er in seinem Leben gemacht hat.

  1. Ist Einstein Ihr Idol? Weshalb, weshalb nicht?

Die Beantwortung dieser Frage fällt mir etwas schwerer. Ja, in den ersten Jahren der Beschäftigung mit Einstein war er Gegenstand meiner Verehrung, mein Idol. Heute, nach „20 Jahren Albert Einstein“, hat sich die Sache etwas relativiert. Ich glaube, dass ich ihn, so weit dies für mich möglich war, recht gut kennen gelernt habe. Der Physiker Einstein ist auch heute für mich noch in einem Atemzug mit Kopernikus, Kepler und Newton zu nennen. Er hat die Physik seiner Zeit revolutioniert. Auch bewundere ich u.a. seine Friedensbemühungen sowie seine Bereitschaft sich für andere einzusetzen. Etwas kritischer sehe ich „den typischen Einspänner“ Einstein, wenn ich ihn z. B. im Zusammenhang und im Umgang mit seiner Familie betrachte.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich Einstein, obwohl heute nicht mehr mein „Idol“, bewundere. Für mich ist und bleibt er einer der größten Menschen, der je auf unserem schönen Planeten gelebt hat!

  1. Welche Museen gibt es von Einstein? Haben Sie schon eins besucht?

Meines Wissens gibt es kein Einstein-Museum und demnach habe ich auch keines besucht!

Es gibt aber einige wenige „Gedenkstätten“, so z. B. in Amerika, in Deutschland und in der Schweiz. Einstein selbst war jede Art von Personenkult zu wieder. Ein Einstein-Museum wäre demnach sicher nicht in seinem Sinn.

Ich selbst habe mich in der Schweiz, in Zürich und Bern, über Einstein informiert. In Deutschland habe ich mir Einsteins Sommerhaus in Caputh sowie den Einstein-Turm auf dem Telegraphenberg in Potsdam angesehen. Natürlich war ich auch in Einsteins Geburtsstadt Ulm. An all diesen Orten, wird ohne übertriebenen Personenkult über den großen Menschen und Physiker Albert Einstein informiert. Langfristig plane ich Reisen nach Amerika und nach Israel.

  1. Wie lange gedenken Sie, sich mit Einstein noch zu beschäftigen?

Das hängt nur davon ab, wie viel Zeit der liebe Gott mir lässt!

  1. Was denken Sie, wie viel Prozent der Bevölkerung würden Einstein anhand eines Bildes erkennen?

Diese Frage kann ich so nicht beantworten. Fakt ist, dass Einstein auch heute noch in der zivilisierten Welt einen sehr hohen Bekanntheitsgrad hat. Nicht ohne Grund wurde er im Jahr 2000 mittels einer Umfrage vom „Time Magazine“ zur „person of the century“ gewählt.


Quellenverzeichnis:

Die meisten Informationen habe ich aus dem Buch “Albert Einstein – die Relativitätstheorie“

Auch das Internet konnte ich gut gebrauchen, die beste Seite: www.einstein-website.de

„Liebe Nachwelt!

Wenn Ihr nicht gerechter, friedlicher und überhaupt vernünftiger sein werdet,

als wir sind bzw. gewesen sind, so soll euch der Teufel holen.“

Zitat: Albert Einstein