IN THE WORLD WIDE WEB

Einstein für Kinder

„Der Wert der Leistung liegt im Geleisteten.“

Albert Einstein, 1950

Referat im Fach Deutsch
Sonja Marquardt, 10. Klasse, Integrierte Gesamtschule Köln-Holweide, Dezember 2000

Albert Einstein

„Was weiss ein Fisch vom Wasser, in dem er sein Leben lang herumschwimmt?“

* 14. März 1879 † 18. April 1955

Exposé

(Warum ich mich für Albert Einstein als Referatperson entschieden habe und meine Einstellung zu ihm nach Beendigung des Referates.)

Zuerst war Albert Einstein nur eine Alternative zu einer Person, die ich aufgrund ihrer Lebenszeit im 18. Jahrhundert leider nicht nehmen durfte. Einstein war eine der wenigen Personen des 20. Jahrhunderts, die mich noch so am Rande interessierten und so schien er anfangs wie eine Art Notlösung, allerdings hatte die Nachwelt ihm auch vieles zu verdanken, nicht zuletzt unser heutiges Bild eines zerstreuten Professors mit krausen Haaren und seltsamen Flüssigkeiten, die er vom einen ins andere Reagenzglas schüttet, all das machte ihn noch ein Stück interessanter. Über die Zeit, in der ich an meinem Referat arbeitete wurde mir wieder einmal umso deutlicher klar, dass die Physik und die Mathematik einfach nicht meine Welt sind und das ich Einsteins Physik nur in sehr geringen Maßen, wenn überhaupt, verstanden habe, aber Einstein selbst scheint eine nennenswerte und in gewisser Weise eigene Figur in der Geschichte der Menschheit zu sein. Auch wenn einige Fragen für mich noch immer offen blieben, so habe ich doch viel wissenswertes über Einsteins Person erfahren.

Einleitung

Man schrieb das Jahr 1876, ein ganz gewöhnliches Jahr, in dem nur eine von sehr vielen Hochzeiten in der Geschichte der Menschheit stattfand. Doch die Ehe zwischen Hermann Einstein und Pauline Koch, aus der ein Junge namens Albert Einstein entstand, sollte die Zeit und die Menschen nach ihr prägen und ihr ein großartiges Vermächtnis für die Zukunft hinterlassen.

Wir alle haben mit Sicherheit schon einmal von der berühmten Einstein-Formel E = mc², der Relativitätstheorie, gehört. Doch was bedeutet sie oder was viel wichtiger ist, wer war die Person, der sie geschaffen hat? Was für ein Mensch war Albert Einstein und wie war seine Einstellung gegenüber der Menschheit und ihren Werken? Wie war sein Verhältnis zur Physik und den großen Naturwissenschaftlern vor ihm? War Einstein nicht selbst eines der kleinen, großen Wunder der Erde und war er nicht selbst in gewisser Weise ein großartiges Genie, das trotz allem im 3. Reich nur ein weiterer Jude war, der den Nazis zum Opfer viel, der seine Heimat verlassen musste, nur weil er nicht dem erwünschten Glauben angehörte? Was für Deutschland eine weitere Hitler-Schande ist, war für Amerika vielleicht eine Art Glückstreffer, schließlich wechselte der damals schon bekannte Einstein seine Staatsangehörigkeit und wurde somit zum Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika.

Noch nach seinem Tod im Jahre 1955 lebt sein Geist weiter und die Welt macht weitere Fortschritte in Wissenschaft und Philosophie. Weitere Fehler sind nicht auszuschließen und wir können nur spekulieren, was Einstein von unser heutigen Welt halten würde. Eines ist jedenfalls sicher, seinen Kampf für den Weltfrieden hat er nicht gewonnen, aber dennoch wird er wohl der Menschheit ewig in Erinnerung bleiben.

Kindheit und Jugend

Am 8. August 1876 heirateten der damals 29jährige Hermann Einstein und die 18jährige Pauline Einstein, geb. Koch, in Bad Cannstatt. Sie zogen nach Ulm, wo sie in der Nähe des Münsterplatzes wohnten. Dort eröffnete Hermann Einstein auch ein Elektrogeschäft, welches die junge jüdische Familie allerdings nicht ausreichend ernähren konnte. Als Pauline schwanger mit ihrem ersten Kind war, zogen die beiden in eine größere Wohnung, welche sich in der gleichen Stadt befand, sie lag in der Bahnhofstrasse B 135. Dort wurde am 14. März 1879 Albert Einstein geboren.

Der erste Eindruck des neugeborenen Jungen war nicht herausragend. Aufgrund eines zu großen Hinterkopfes hielt man ihn zuerst für eine Missgestalt, doch ein Arzt konnte die besorgten Eltern beruhigen und nach einigen Wochen hatte sich die Form des Kopfes normalisiert. Andere, kleinere, belanglose Schönheitsfehler soll es aber dennoch gegeben haben. „Viel zu dick, viel zu dick“, soll die Großmutter fortlaufend gesagt haben, als sie den Jungen das erste Mal sah. Außerdem schien der Junge etwas schwerfällig zu sein, aber ansonsten entwickelte er sich prächtig und wurde im jüdischen Glauben großgezogen.

Trotz einem eigentlich sorglosen Leben in Ulm wurde 1880 nach München umgezogen, wo der Vater an der Seite seines Bruders Jakob die Gelegenheit bekam in der Firma Einstein & Cie zu arbeiten, ein Elektrobetrieb. Am 18. November 1881 wurde Alberts Schwester Maria geboren, sie bekam allerdings schnell den Spitznamen Maja.

In Alberts Kindheit gab es keine herausragenden Geschehnisse. Während seiner Vorschulzeit im Jahre 1884 begann er auch mit dem Violinunterricht und später wurde er ein guter Violinist. Ab 1885 besuchte er wie jedes Kind nicht ganz freiwillig die Schule und ließ es sich auch nicht entgehen hier und da einmal zu schwänzen. Er hatte nichts gegen das Lernen, er war sogar sehr interessiert daran, neues Wissen zu erlangen, doch war er der Meinung, dass die Schule diesen Wissensdrang auf perfekte Weise zerstörte, wenn sie ihren Methoden der Zucht, Ordnung, des Zwangs- und Pflichtgefühls folgte. Er war nicht gerade der Musterschüler, den sich ein Lehrer gewünscht hätte. Aus diesem Grund verlies er 1894 vorzeitig und ohne Abschluss das Luitpold-Gymnasium, welches er seit 1888 besucht hatte. In diesen Jahren war der junge Albert viel auf sich allein gestellt gewesen, da seine Familie ihn in München zurückgelassen hatte, während sie nach Italien gegangen waren, um sich dort niederlassen zu können in der Hoffnung, dort mehr Glück und weniger finanzielle Probleme zu haben. Noch im selben Jahr seines Schulabbruchs reist er ihnen nach Mailand nach. Dort verbrachte er ein Jahr ohne schulische Weiterbildung. 1895 meldete er sich an der Eidgenössischen Polytechnischen Hochschule in Zürich. Dort war es möglich auch ohne Abitur zu studieren. All das schien ihm jedoch nicht weiterzuhelfen, bei der Aufnahmeprüfung fiel er durch. Albert selbst sagte dazu: „Dass ich durchfiel, empfand ich als voll berechtigt.“ (1) Professor Albin Herzog, der Rektor der Züricher Hochschule, empfahl ihn an die Kantonsschule in Aarau. Dort konnte er sein fehlendes Wissen nachholen. Im Oktober 1896 erhielt er dort die Matura und meldete sich beim Polytechnikum.

Studium

In der Abteilung VI a der Eidgenössischen Polytechnischen Hochschule in Zürich begann Albert ein Studium zum Fachlehrer der Mathematik und Physik. Einmal mehr war er ein durchschnittlicher und nicht besonders fleißiger Schüler. Sein Lehrer-Schülerverhältnis war eher angespannt und oft folgte er nicht den Anweisungen seiner Professoren. An der Hochschule diskutierte man viel über den jungen Studenten. Die einen hielten ihn für faul und viel zu eigensinnig, die anderen waren beigeistert von seinen selbst erdachten, sehr interessanten Methoden, die immer zur richtigen Lösung führten. Auch am Polytechnikum wurde ab und an geschwänzt und Albert studierte zu einem großen Teil zu Hause. In seinen Akten war ein Verweis wegen Versäumens der Pflichtveranstaltungen zu finden. Im Jahr 1900 sollte die Diplomarbeit abgelegt werden und ohne seinen Freund Marcel Grossmann wäre der unfolgsame Albert wohl durchgefallen. Marcel Grossmann war ein tüchtiger Schüler und besuchte alle wichtigen Vorlesungen, dann arbeitete er sie ausführlich aus und lieh seine Hefte zur Vorbereitung auf die Examina dem jungen Albert, der lieber zu Hause lernte und ohne diese Hefte sicherlich aufgeschmissen gewesen wäre. Im Juli 1900 beendete er erfolgreich sein Studium mit der Diplomprüfung und verlies das Polytechnikum.

Die ersten Berufsjahre

Nachdem Albert sein Studium abgeschlossen hatte und nicht mit einer Assistentenstelle am Polytechnikum rechnen konnte, so wie seine Studienkollegen Grossmann, Kollros und Ehrat eine bekommen hatte, war er jetzt arbeitslos und langsam aber sicher machten sich finanzielle Probleme breit. Er schrieb einige Bewerbungen ans Polytechnikum und andere Universitäten, welche aber erfolglos blieben. Zwischen all den Bewerbungsschreiben bewarb er sich formell um die Schweizer Staatsbürgerschaft, da er die Deutsche Staatsbürgerschaft schon im Jahre 1896 aufgegeben hatte. Am 21. Februar 1901 wurde er zum Schweizer Bürger. Erst im Jahr 1901 ergab sich eine ernsthafte Hoffnung auf eine Anstellung. Im Technikum in Winterthur wurde ein Mathematikprofessor benötigt, da der dort lehrende Professor seinen Militärdienst ableisten musste, und Albert sollte diese Aufgabe übernehmen. Er blieb bis Oktober desselben Jahres dort. Er zog nach Bern, wo er Privatstunden in Mathematik und Physik gab, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. So bekam er einen rumänischen Schüler namens Maurice Solovine, ein Philosophiestudent, der nun auch physikalische Grundkenntnisse suchte. Lehrer und Schüler verstanden sich richtig gut, denn auch Albert selbst hatte es einmal mit der Philosophie versucht, aber die Unklarheit bei deren Fragen habe ihn dazu bewegt sich den Naturwissenschaften zu zuwenden. Es dauerte nicht lange, bis sich ein Dritter dem Duo anschloss, Alberts Studienkamerad Conrad Habicht. Oft aßen sie gemeinsam, studierten nach dem Essen und besprachen dann das Gelesene. Das Trio gab diesem freundlichen Zusammentreffen den Namen Akademie Olympia.

Am Ende des Jahres 1902 starb Alberts Vater in Mailand. Am 6. Januar 1903 heiratete Albert Mileva Maric, eine frühere Studienkollegin von ihm, mit der er schon damals gut befreundet gewesen war. Die beiden zogen in die Kramgasse 49, wo sie eine Familie gründen wollten. Mileva heiratete Albert im Alter von 21 Jahren gegen den Willen ihrer Eltern. Am 14. Mai 1904 bringt sie ihr erstes Kind (1) auf die Welt, einen Jungen, der den Namen Hans Albert erhält, sechs Jahre später, am 28. Juli 1910 gebärt sie Albert einen zweiten Jungen, Eduard.

Der Weg zum Physiker

Im Dezember 1901 bewarb Albert sich um eine Stelle im Berner Patentamt, wo er dann auch eine Arbeit bekam. Ab dem 23. Juni 1902 war er dann technischer Experte dritter Klasse dort. Die Arbeit am Patentamt nahm recht viel Zeit in Anspruch, dennoch fand Albert Zeit sich auf dem Gebiet der theoretischen Physik weiterzubilden. Schon in früher Jugend hatte sich Albert mit den Naturwissenschaften beschäftigt, vor allem mit der Physik. Diese frühen Erlebnisse und Erfahrungen haben dazu beigetragen, dass Albert sich über sein Berufsziel klar wurde. Schon während seinem einjährigen Aufenthalt an der Aarauer Kantonsschule, beschäftigte er sich bereits mit zwei schwierigen Fragen, für deren Antwort es einige Jahre Zeit in Anspruch nahm. Die erste lautete: Was würde geschehen, wenn ich hinter einem Lichtstrahl hereilen und ihn schließlich einholen würde? Diese Frage führte später zur Speziellen Relativitätstheorie. Die zweite Frage war nicht weniger kompliziert und merkwürdig: Wie würden sich physikalische Vorgänge in einem frei fallenden Aufzug verhalten? Sechzehn Jahre später finden wir die Antwort in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie. Schon in seiner Studienzeit am Polytechnikum in Zürich konnte Albert sich auf die Physik vorbereiten, allerdings war die Physik an dieser Hochschule keine begünstigte. In der Zeit des Studiums wurde man lediglich über die Vergangenheit der Physik aufgeklärt, aber Gegenwart und Zukunft blieben unerforscht. Was Albert am Polytechnikum vermisste, studierte er selbst zu Hause, las viele Bücher und bearbeitete alles genau durch. Ernst Mach hatte er auch gelesen und sicher war dieser Herr eine Person, die Albert einen großen Denkanstoß gab. Er dachte ähnlich wie Mach, welcher am absoluten Raum und der absoluten Zeit zweifelte. Mach war in gewisser Weise einen Weg gegangen, dem die gleich denkenden Physiker nach seiner Zeit folgen konnten, so tat es auch Albert, denn bei der Relativitätstheorie handelt es sich keineswegs um einen revolutionären Akt, sondern um eine natürliche Fortentwicklung einer durch Jahrhunderte folgbaren Linie. (1) Albert folgte also dieser Linie und stellte bald fest, dass die gesicherten historischen Erkenntnisse doch einige Widersprüche aufwiesen. Er arbeitete sie durch und konnte fünf Jahre später seinen ersten Lösungsversuch vorlegen. Albert war kein Mann der Praxis, früh wurde ihm klar, dass sein spekulatives Interesse größer war. Er war sich darüber im Klaren, dass man in der Theorie sehr oft viele lange Jahre auf eine Antwort warten musste, manchmal fand man sie überhaupt nicht. So gibt es für den Theoretiker immer eine gewisse Unsicherheit: „Aber das ahnungsvolle, Jahre währende Suchen im Dunkeln mit seiner gespannten Sehnsucht, seiner Abwechslung von Zuversicht und Ermattung und seinem endlichen Durchbrechen zur Klarheit, das kennt nur, wer es selber erlebt hat.“ (1) Albert selbst wusste das und er war bereit, lange warten zu können, vielleicht ewig. Er aber hat auch niemals die Hoffnung aufgegeben, irgendwann eine Formel herauszubringen, die die Welt erklären könnte, also eine so genannte Weltformel. Albert ist vor allem Physiker geworden und das mit Leib und Seele.

Eine Formel verändert das physikalische Weltbild

Nach einem Arbeitstag im Berner Patentamt, arbeitete er oft am Gebäude der Physik. 1901 erschein in den Annalen der Physik seine erste selbstständige Publikation. In den darauf folgenden Jahren veröffentlichte er mehrere Arbeiten, die sich mit der klassisch-statistischen Mechanik befassten. Für das Projekt „Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt“ erhielt er 1921 den Nobelpreis. Dennoch war die wichtigste dieser Arbeiten eine ganz andere. Sie erschien im Jahr 1905 und hieß „Eine neue Bestimmung der Moleküldimensionen“ und wurde als Dissertation an der Universität in Zürich eingereicht und akzeptiert. Die beiden Artikel „Zur Elektrodynamik bewegter Körper“ und „Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energieinhalt abhängig?“ wurden die Grundlagen der Speziellen Relativitätstheorie. Im Jahre 1905 veröffentlichte also der 26jährige Albert seine Spezielle Relativitätstheorie, die unerwartet die Lösung zum Rätsel der Sonnenenergie darstellen sollte.

Was ist das Rätsel der Sonnenenergie?

Die Sonne ist der Mittelpunkt unseres Sonnensystems und ist verantwortlich für alles irdische Leben auf unserem Planeten. Schon über vier Milliarden Jahre strahlt die Sonne in jeder Sekunde 3,7 x 1026 Joule in den Weltraum ab (ein Joule ist die Energie, die nötig ist, um ein Kilogramm Materie etwa 10cm hoch zu heben). Wissenschaftler haben sich Jahrhunderte lang gefragt, wie die Sonne so enorm viel Energie produzieren kann. Über die Jahre hat man herausgefunden, dass chemische Energie oder Gravitationsenergie die Frage nicht erklären konnten, da die freigesetzten Energiemengen viel zu klein wären. Also blieb das Rätsel der Sonnenenergie auf weiteres ungeklärt.

Alberts Theorie besagte, dass die Lichtgeschwindigkeit in allen sich mit gleicher Geschwindigkeit gegeneinander bewegenden Koordinatensysteme die gleiche ist. Nur wenn man solch seltsame Erscheinungen wie die Dehnung der Zeit oder die Verkürzung der Länge eines Körpers mit in Betracht zieht, lässt sich eine Deutung finden. Besonders wichtig war es für den 26jährigen Albert einen Schluss zu ziehen, dass ein bewegter Körper eine größere Masse besitzt als ein ruhender. Seine Analyse erklärte er mit folgender Gleichung: E = mc².

Was bedeutet E = mc²?

In dieser Formel steht das E für Energie, m für die Masse und c ist gleich 300.000 km/sec, die Geschwindigkeit des Lichtes.

Was sagt die Einsteinsche Gleichung?

In erster Linie sagt sie, dass Masse eine Art Energie ist. Ein Stück Materie kann deshalb als eingekapselte Energie bezeichnet werden. In einer kleinen Masse steckt offenbar, wegen der Multiplikation mit c², eine riesige Energie. Es folgt ein Beispiel für die ganz schlauen Leser, das selbst der Schreiberin zu hoch ist, was sie auch ausdrücklich betont!!! Würde man 1g Materie vollständig in Energie umwandeln, so ergäben sich:

E = 10-3 kg x 9 x 1016 m²/sec² = 9 x 1013 Joule = 25 x 106 kWh

(1 Joule = 1 Newtonmeter = 1kg x m²/sec², 1 Joule = 2,78 x 10-7 kWh)

Die in der Pappe einer Eisenbahnfahrkarte steckende Energie würde genügen, einen D-Zug mehrere Male um den Äquator zu bewegen.

Zweitens sagt Alberts Gleichung, dass Energie Masse besitzt, also etwas wiegt. In der Regel fällt uns das nicht auf, denn nach der Formel m = E/c² steht jetzt c² als sehr große Zahl im Nenner. Bei gewöhnlichen chemischen Reaktionen, die sich in der Atomhülle abspielen, sind die Energieumsetzungen so gering, dass der entsprechende Massenschwund weit unterhalb der Grenze der Nachweisbarkeit liegt. Im Hinblick auf diese Tatsache verändert sich das Ganze, wenn die Atomkerne selbst ins Spiel kommen, z.B. bei der Kernspaltung oder der Kernfusion. Dann sind die Masseneffekte viel größer und durchaus messbar.

Die Gleichung E = mc² besagt, dass die Sonne in jeder Sekunde um vier Millionen Tonnen leichter wird. In der Sonne verschmilzt laufend Wasserstoff zu Helium, was die Sonne pro Sekunde so viel Gewicht verlieren lässt. Die Energie wiegt also vier Millionen Tonnen, die von der Sonne pro Sekunde ins Weltall abgestrahlt wird.

Alberts Gleichung wurde eindrucksvoll bestätigt (ich werde darauf nicht näher eingehen, da es ab hier noch komplizierter wird).

Weitere Erfolge und Misserfolge

Im April 1906 wurde Albert im Berner Patentamt zum technischen Experten zweiter Klasse befördert. Im Bezug auf seine Bewerbung an die Universität Bern hatte er 1907 weniger Glück, erst ein knappes Jahr später wurde er aufgenommen und konnte Ende des Jahres seine erste Vorlesung halten. Inzwischen war er soweit mit der Wissenschaft gekommen, dass er seine Stelle am Patentamt kündigen konnte. Im Oktober des Jahres 1909 wurde er außerordentlicher Professor für Theoretische Physik an der Universität Zürich. 1911 bekam er die Chance nach Prag zu reisen und an der dortigen Deutschen Universität ordentlicher Professor zu werden. Albert nutzte diese Gelegenheit, kehrte aber schon ein Jahr später wieder in die Schweiz zurück. Max Planck und der Physikochemiker Walther Nernst boten ihm die Möglichkeit einer Professur an der Universität Berlin ohne Lehrverpflichtung, man wollte ihn dort außerdem zum Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften machen, sowie ihn zum Direktor des noch zu gründenden Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik berufen, Albert nahm dieses verlockende Angebot dankend an, vor allem auch deswegen, weil Berlin in dieser Zeit die Hochburg der Naturwissenschaften war. Im April des Jahres 1914 zog er mit seiner Familie nach Berlin. Zu dieser Zeit schien es für Albert beruflich nicht besser laufen zu können, allerdings litt seine Ehe wohl sichtlich darunter. Schließlich ging Mileva im Juni 1914 mit ihren beiden Söhnen nach Zürich zurück. Die Ehe zwischen dem Physiker und der fleißigen Hausfrau sollte nicht ewig halten und im Februar 1919 ließen sie sich scheiden. Ab 1917 kam es bei Albert immer wieder zu verschiedenen Krankheiten, in dieser Zeit hegte und pflegte ihn liebevoll seine Cousine Elsa Löwenthal. Die liebevolle Aufopferung ging soweit, dass Albert sie am 2. Juni 1919 heiratete. Elsa brachte zwei Töchter mit in die Ehe, Ilse und Margot. Nach der Hochzeit zog die Familie innerhalb Berlins um, in die Haberlandstrasse 5. Dort fand Albert neben seiner Arbeit auch wieder etwas mehr Zeit für sein Violinspiel. In der Zeit zwischen 1909 und 1916 arbeitete er an einer Verallgemeinerung der Speziellen Relativitätstheorie, die im März 1916 als „Die Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie“ veröffentlicht wurde. Die Allgemeine Relativitätstheorie ist noch um einiges komplizierter als die Spezielle, aus diesem Grund werde ich sie hier auch nicht weiter erläutern. Nach der Veröffentlichung war der Physiker und seine Theorie das Gesprächsthema Nr. 1 und überall wurde über sie berichtet.

Der Jude Albert Einstein

Ab 1920 wurde Albert dann auch das erste Mal mit ernsthafteren Aktionen gegen ihn, aufgrund seines jüdischen Glaubens, konfrontiert. So sprachen sich zum Beispiel die Physik-Nobelpreisträger Philipp Lenard und Johannes Stark öffentlich gegen ihn und seine Relativitätstheorie aus. Es ist bekannt, dass sie nicht viel vom jüdischen Volk hielten.

Im Februar 1920 starb Alberts Mutter Pauline. In den Jahren 1921 bis 1923 reiste Albert viel in der Welt herum, unter anderem führten ihn seine Wege nach Amerika, England, Frankreich, Japan und Palästina. Aufgrund seines wachsenden Interesses für politische Fragen wurde er 1922 Mitglied der Völkerbundkommission für Intellektuelle Zusammenarbeit, stieg allerdings ein Jahr später wieder aus und wurde 1924 erneut Mitglied. Im Jahre 1928 überfiel ihn eine Herzkrankheit, die etwa ein Jahr andauerte. Nach seinem 50. Geburtstag (1929) baute er sich ein Sommerhaus in der Gemeinde Caputh. Dort lebte er mit seiner Familie jedes Jahr vom Frühling bis in den späten Herbst bis zum Jahr 1932. Seit 1920 hatte Albert sich mit der einheitlichen Feldtheorie beschäftigt. Sie beschäftigte ihn bis zu seinem Tod und sollte erfolglos bleiben. Zu Beginn dieser Arbeit hatte er noch viele seiner Kollegen an seiner Seite, die ihm dabei halfen. Doch mit der Zeit verloren sie alle Hoffnung auf eine Lösung und wandten sich anderen Projekten zu. Albert selbst gab nicht auf und wurde allmählich zum Einzelkämpfer und geriet mit der Zeit in wissenschaftliche Isolation. Diese Einsamkeit störte ihn allerdings nicht.

Als er 1932 mit seiner Frau erneut und zum letzten Mal Caputh verließ, um zu einer dritten Vortragsreise in die USA zu fahren, hatte sich das politische Bild Deutschlands verändert. Die Wahlen desselben Jahres gewannen die Nationalsozialisten und im Januar 1933 kam es zur nationalsozialistischen Machtergreifung. Es gab drei Gruppen, die sich gegen Albert verschworen hatten. Die erste bestand aus Menschen, die von Grund auf etwas gegen ihn als Jude, als Pazifisten und als ehemaligen Hochangesehenen des Feindland Englands hatten. Die zweite und dritte Gruppe war eher gegen ihn als Physiker mit jüdischem Glauben, wobei die dritte seine Relativitätstheorie komplett falsch verstanden hatte und sich nun ihr eigenes Puzzle zusammensetzte. Diese drei Gruppen bildeten eine Gemeinschaft, die sich Arbeitsgemeinschaft deutscher Naturforscher zur Erhaltung reiner Wissenschaft nannte. Diese Gesellschaft war also gegen den Physiker und den Juden Albert Einstein. Ihr geistiger Führer Paul Weyland organisierte groß angelegte Versammlungen. Albert selbst wurde zur ersten eingeladen. Zu den feindlichen Angriffen ihm gegenüber klatschte er freundlich Beifall.

Im Jahr 1922 war die Abneigung gegen das jüdische Volk bereits so ausgeartet, dass er einen öffentlichen Vortrag absagte. An seinen Freund Max Planck schrieb er, dass er gewarnt worden sei, sich in der nächsten Zeit in Berlin aufzuhalten und insbesondere davor, öffentlich aufzutreten: Denn ich soll zu der Gruppe derjenigen Personen gehören, gegen die von völkischer Seite Attentate geplant sind… Die ganze Schwierigkeit kommt daher, dass die Zeitungen meinen Namen zu oft genannt und dadurch das Gesindel gegen mich mobil gemacht haben. Nun hilft nichts als Geduld und – Verreisen. (1) Nach 1933 hat Albert nie mehr deutschen Boden betreten. Im März desselben Jahres brach er alle Kontakte zu deutschen Instituten ab, mit denen er jemals zu tun gehabt hatte, und erklärte seinen Austritt aus der Preußischen Akademie der Wissenschaften.

Ein neues Leben

Albert ging mit seiner Familie nach Amerika, wo er vom November 1933 an, am Institute for Advanced Study in Princeton, New Jersey arbeitete. Dort kauften er und seine Frau ein Haus in der Mercer Street 112. Gute drei Jahre später stirbt Alberts Frau Elsa. Im Jahre 1939 zog seine Schwester Maja zu ihm und lebte dort mit ihm zusammen bis zu ihrem Tod 1951. Albert wusste um die Gefahr, die Deutschland mit ihrer Entwicklung der Atombombe anzettelte. Aus diesem Grund schrieb er einen Brief an den amerikanischen Präsidenten F. D. Roosevelt, in dem er auf die atomare Gefahr hinwies und ihm den Vorschlag machte, dass die USA ihre kerntechnischen Forschungen forcieren sollten.

Am 1. Oktober 1940 wurde Albert Einstein ein offizieller Bürger der USA, behielt aber dennoch seine Schweizer Staatsbürgerschaft. Ab 1946 setzte er sich verstärkt für den Frieden ein, vielleicht sogar für den Weltfrieden. In den folgenden Jahren wurden die Bestrebungen noch intensiver.

Das Ende

Ende 1948 musste Albert sich einer Unterleibsoperation unterziehen, weil er zum einen mit schweren Gallenbeschwerden zu kämpfen hatte und zum anderen hatte sich in seinem Körper ein lebensgefährliches Aorten – Aneurysma gebildet, welches mit dem Dickdarm verwachsen war. Bei einem Riss des Aneurysmas würde es zur inneren Verblutung kommen. Zwei Jahre später verfasste er sein Testament. Albert selbst war optimistisch und arbeitete noch weitere sieben Jahre. Am 15. April 1955 verschlechterte sich sein Zustand derartig, dass er ins örtliche Krankenhaus eingeliefert werden musste. Drei Tage später, am 18. April, starb Albert Einstein im Alter von 76 Jahren. Noch am selben Tag wurde sein Leichnam in stiller Teilnahme seiner engsten Verwandten und Freunde eingeäschert und an einem unbekannten Ort in den Wind verstreut. Es war eine schlichte Abschiedsfeier ohne Blumen und ohne Musik, nur Otto Nathan sprach aus Goethes Epilog:

„Wir haben alle segenreich erfahren,
Die Welt verdank‘ ihm, was er sie gelehrt;
Schon längst verbreitet sich’s in ganze Scharen,
Das Eigenste, was ihm allein gehört.
Er glänzt uns vor, wie ein Komet entschwindend,
Unendlich Licht mit seinem Licht verbindend.“


Nachweis der Zitate:

(1) Johannes Wickert: Einstein, Reinbek bei Hamburg, 1972

Quellenverzeichnis:

Internet: www.einstein-website.de

Bücher / Broschüren:

Einstein, von Johannes Wickert erschienen im rororo-Verlag

Lexikon der Geschichte der Physik A-Z, von Armin Hermann erschienen im Aulis Verlag Deubner & Co KG

E = mc² – Eine Formel verändert das physikalische Weltbild, von Andreas Wünschmann erschienen im Studien-Verlag Wünschmann

Albert Einstein, 1879 – 1955, von Hans-Josef Küpper erschienen im AdA-Verlag

Anmerkung:

Das Kapitel über die Formel E = mc² ist nicht aus meinem eigenen Verständnis entstanden, sondern größtenteils aus dem Buch, E = mc² – Eine Formel verändert das physikalische Weltbild, herauskopiert/abgetippt.