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„Von den großen Dingen, die ich in der Welt erlebt habe,
greift der Inhalt Ihres Lebens und Wirkens am tiefsten.“

Fritz Haber an Albert Einstein zu dessen 50. Geburtstag, März 1929

Kurzbiographie: Fritz Haber

* 9. Dezember 1868 Breslau, † 29. Januar 1934 Basel

Der deutsche Chemiker Fritz Haber promovierte, nach dem Studium in Berlin und Heidelberg, unterbrochen durch seinen freiwilligen einjährigen Militärdienst, 1891 in Berlin. Es folgten „Lehrjahre“ in der Industrie, bevor er für einen kurzen Aufenthalt an die Polytechnische Schule (die spätere Eidgenössische Technische Hochschule, ETH) nach Zürich und später nach Jena ging. 1894 begann für Haber die Zeit in Karlsruhe als Assistent an der Technischen Hochschule, wo er sich 1896 mit einer Arbeit über die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen habilitierte. 1898 wurde er an der Technischen Hochschule außerordentlicher Professor für physikalische Chemie und übernahm, nach der Berufung zum ordentlichen Professor, 1906 die Leitung des Instituts für physikalische Chemie. 1911 ging er als Direktor des neu gegründeten Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physikalische Chemie nach Berlin, das er bis zu seiner Emigration nach England (1933) leitete. Haber sah sich, wegen seiner jüdischen Abstammung, durch die Nationalsozialisten verstärkt unter Druck, so dass er 1933 seine Ämter niederlegte und Deutschland verließ. 1915 beging seine Frau, die Chemikerin Clara Immerwahr, Selbstmord.

Haber gehörte zu dem Kreis von Wissenschaftlern, die Einstein 1914 nach Berlin holten. Zwischen den beiden entwickelte sich ein kollegial freundschaftliches Verhältnis.

Fritz Haber, um 1914

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges stellte Haber seine Arbeitskraft der Obersten Heeresleitung zur Verfügung. Er führte Giftgas ein (22. April 1915 erster deutscher Giftgasangriff bei Ypern, Belgien) und arbeitete an der Entwicklung von Gasschutzgeräten. U.a. beschäftigte er sich mit Arbeiten zur Elektrochemie, der Thermodynamik von Gasreaktionen sowie der Flammenchemie (z.B. Flammenreaktionen und Verbrennungsvorgänge). Später arbeitete er auch auf dem Gebiet der Schädlingsbekämpfung. Des weiteren unternahm er Versuche zur Gewinnung von Gold aus Meerwasser, die aber erfolglos blieben. Für das Jahr 1918 erhielt er „… für seine Methode der Synthese von Ammoniak aus den Elementen Stickstoff und Wasserstoff …“ den Nobelpreis für Chemie. Der durch dieses Verfahren (Haber-Bosch-Verfahren) erzeugte Kunstdünger ist auch heute noch ein wichtiger Faktor bei der Ernährung der Menschheit.

Mit Beginn der 20er Jahre bis zu seiner Emigration hat sich Haber auch sehr für die Förderung der Wissenschaften in Deutschland (Deutsche Forschungsgemeinschaft) eingesetzt. Des weiteren hatte er großen Anteil an der Gründung des „Japan-Instituts“, dessen Aufgabe es sein sollte, die kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan zu fördern.