„Meine wissenschaftliche Arbeit wird durch ein unwiderstehliches Verlangen vorangetrieben, die Geheimnisse der Natur zu verstehen, und durch nichts sonst.“
Albert Einstein, 1949
EHRUNGEN, PREISE UND AUSZEICHNUNGEN
Die hier in chronologischer Folge kurz beschriebenen Ehrungen, Preise und Auszeichnungen stehen für eine Vielzahl weiterer, die Albert Einstein im Laufe seines Lebens zuteil wurden.
Der Autor möchte sich an dieser Stelle für die freundliche Unterstützung der auf dieser Seite genannten Universitäten, Gesellschaften, Institute, usw. bedanken.
Zur Erklärung:
Dr. h. c. (Doctor honoris causa): Ehrendoktorwürde, die von Universitäten verliehen wird.
Ehrungen, Preise und Auszeichnungen:
1909 | Universität Genf | Ehrendoktorwürde |
1919 | Universität Rostock | Ehrendoktorwürde |
1921 | Universität Princeton | Ehrendoktorwürde |
1921 | Universität Manchester | Ehrendoktorwürde |
1922 | Nobelstiftung, Stockholm | Nobelpreis für Physik für das Jahr 1921 |
1923 | Universität Madrid | Ehrendoktorwürde |
1923 | Orden „Pour le mérite“ | Aufnahme in den Orden |
1923 | Genootschap ter Bevordering van Natuur-, Genees- en Heelkunde | Genootschapsmedaille |
1925 | Royal Society of London | Copley Medaille |
1926 | Royal Astronomical Society | Goldmedaille |
1929 | Deutsche Physikalische Gesellschaft | Max-Planck-Medaille |
1929 | Universität Paris | Ehrendoktorwürde |
1930 | Eidgenössische Technische Hochschule (ETH), Zürich | Ehrendoktorwürde |
1931 | Universität Oxford | Ehrendoktorwürde |
1934 | Yeshiva College, New York | Ehrendoktorwürde |
1935 | Franklin Institut, Philadelphia | Benjamin Franklin Medaille |
1935 | Harvard Universität | Ehrendoktorwürde |
Dr. h. c. – verliehen am 9. Juli 1909
Am Freitag, den 9. Juli 1909, verlieh die Universität Genf anlässlich ihres 350. Gründungsjahres Albert Einstein die Ehrendoktorwürde. In dieser Feierstunde wurden insgesamt 110 Personen geehrt. Unter den Geehrten waren auch die französische Chemikerin und Physikerin Marie Curie (1867-1934) und der deutsche Chemiker und Philosoph Wilhelm Ostwald (1853-1932). Die Ehrendoktorwürde erhielt Einstein auf Vorschlag des Experimentalphysikers und Direktors des Physikalischen Institutes der Universität Genf, Charles Eugène Guye (1866-1942). Einstein war bei den Feierlichkeiten anwesend. Am Tag der Ehrung schrieb er in einem Brief an Lucien Chavan (1868-1942) und dessen Frau Jeanne: „… Ich sende Ihnen einen herzlichen Gruss aus dem gastfreundlichen Genf. Ich bin entzückt über die Freundlichkeit & Liebenswürdigkeit, mit der mir die Leute entgegenkommen. …“
Chavan war es, der Einstein, nachdem dieser die Einladung versehentlich in den „amtlichen Papierkorb“ im Berner Patentamt geworfen hatte, überredet hatte, an der Feier in Verbindung mit der Ehrung teilzunehmen.
In seinen Erinnerungen an den Ausklang der Feierlichkeiten heißt es:
„Das Fest endete mit dem opulentesten Festessen, dem ich in meinem ganzen Leben beigewohnt habe. Da sagte ich zu einem Genfer Patrizier, der neben mir saß: ‚Wissen Sie, was Calvin gemacht hätte, wenn er noch da wäre?‘ Als er verneinte und mich um die Meinung fragte, sagte ich: ‚Er würde einen großen Scheiterhaufen errichtet und uns alle wegen sündhafter Schlemmerei verbrannt haben.‘ Der Mann sprach kein Wort mehr, und damit endet meine Erinnerung an die denkwürdige Feier.“
Quelle: „Albert Einstein – Eine Biographie“ Albrecht Fölsing, Suhrkamp Verlag, Frankfurt / Main, 1993
Der Reformator Johannes Calvin (1509-1564) war es, der 1559 die Genfer Akademie, den Vorläufer der Universität Genf, gegründet hatte.
Es war Albert Einsteins erste Ehrendoktorwürde. Es sollten noch viele weitere folgen.
Dr. h. c. – verliehen am 27. November 1919
Während der 500-Jahrfeier (25. bis 27. November 1919) der Universität Rostock, erhielten Albert Einstein und Max Planck (deutscher Physiker und Nobelpreisträger, 1858-1947) die Ehrendoktorwürde.
Wegen Kohlenmangels in der Nachkriegszeit wurde der Beginn der Feierlichkeiten vom 12. auf den 25. November 1919 verschoben.
Die Verleihung der Ehrenpromotionen durch die Dekane wurde am letzten Tag der 500-Jahrfeier am 27. November 1919 durchgeführt.
Einstein wurde ehrenhalber „in Anerkennung der gewaltigen Arbeit seines Geistes“ zum Doktor der Medizin ernannt. In seinem Dankesschreiben an den Dekan der medizinischen Fakultät schrieb Einstein: „Ich danke Ihnen herzlich für die Übersendung der von auserlesenem Geschmack zeugenden Urkunde und für Ihren freundlichen Geleitbrief. Die schöne Feier Ihrer ehrwürdigen Universität und die von Herzlichkeit getragene Gastlichkeit, die mir in Rostock zuteil wurde, wird stets eine schöne Erinnerung für mich sein.“
Die in Rostock verliehene Ehrendoktorwürde ist die Einzige die Einstein in Deutschland erhalten hat!
Bildnachweis: Mit freundlicher Genehmigung Universitätsarchiv Rostock
Signatur: Prom. med. Nr. 150/ 1919, Albert Einstein
Logo der Universität Rostock
Bildnachweis:
Mit freundlicher Genehmigung der
Universität Rostock.
Dr. h. c. – verliehen am 9. Mai 1921
„Wir begrüßen den neuen Kolumbus der Naturwissenschaft, der einsam durch die fremden Meere des Denkens fährt.“ Mit diesen Worten begann der Präsident und Rektor der Universität Princeton, John Hibben, auf deutsch seine Ansprache anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Albert Einstein, am Montag, den 9. Mai 1921. Die Feierlichkeiten fanden in der Alexander Hall statt.
Albert Einstein, der zum ersten Mal die USA besuchte, begleitete Chaim Weizmann (1874-1952) um die Finanzierung der geplanten Hebräischen Universität in Jerusalem zu erreichen. Ihr Aufenthalt dauerte von Anfang April bis Ende Mai. In Washington wurde Einstein von Präsident Warren G. Harding (1865-1923) im Weißen Haus empfangen. Danach besuchte er u. a. die Städte Princeton, Chicago und Cleveland. In Princeton hielt er, nach dem Empfang der Ehrendoktorwürde, die erste von fünf Vorlesungen (9.-13. Mai) zur Relativitätstheorie – Stafford Little Lectures. Der Hörsaal war brechend voll. Neben Studenten und Mitgliedern der Fakultät waren auch viele Neugierige und Sensationshungrige anwesend. Einstein sprach Deutsch, mit dem Ergebnis, dass nur wenige seinen Ausführungen folgen konnten. Nachdem er gesprochen hatte, wurde Einsteins Vortrag von einem Mitarbeiter der physikalischen Fakultät in englischer Sprache zusammengefasst. Bei der zweiten und den drei folgenden Vorlesungen war die Nachfrage nicht mehr so groß und alle Interessierten fanden bequem Platz.
Diese Vorlesungen wurden unter dem Titel „The Meaning of Relativity“ ins Englische übersetzt und veröffentlicht. Der deutsche Text wurde 1922 unter dem Titel: „Vier Vorlesungen über Relativitätstheorie“ veröffentlicht.
Etwas mehr als zehn Jahre später sollte das kleine Städtchen Princeton, New Jersey, Albert Einsteins neue Heimat werden.
Dr. h. c. – verliehen am 9. Juni 1921
Im großen Hörsaal der Universität Manchester wurde Albert Einstein am Donnerstag, den 9. Juni 1921, die Ehrendoktorwürde der Naturwissenschaften verliehen. Geehrt wurde er durch den Vizekanzler der Universität, den englischen Mineralogen Sir Henry Alexander Miers (1858-1942). Seine Dankesworte, in Verbindung mit einem Vortrag, hielt Einstein in deutscher Sprache.
Die Vossische Zeitung berichtete in ihrer Abendausgabe am 10. Juni von den Feierlichkeiten:
„Einstein-Ehrung in Manchester. Der gestrige Vortrag Prof. Einsteins in der Universität Manchester gestaltete sich, wie unser Londoner Berichterstatter drahtet, zu einer Huldigung für den deutschen Gelehrten. In dem großen Hörsaal der Universität waren ungefähr tausend Personen anwesend, die Einstein einen sehr herzlichen Empfang bereiteten. Bevor der Vortrag gehalten wurde, erhob sich der Chemiker Prof. Diron, der Einsteins Verdienste auseinandersetzte und erklärte, daß der Name des Entdeckers der Relativitätstheorie neben denen der größten Forscher genannt werden dürfte. Er habe mehr für den Fortschritt der Welt geleistet als Staatsmänner und Eroberer. Der Vizekanzler der Universität, Sir Henry Miers, ernannte Einstein alsdann zum Ehrendoktor und erklärte, daß die Wissenschaft von der Blutfehde zwischen den Völkern unabhängig sei. Manchester sei stolz darauf, den deutschen Gelehrten ehren zu können. Einstein hielt darauf seinen Vortrag in deutscher Sprache. Er dankte für die ihm zuteil gewordenen Ehren und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Kundgebung zur Besserung der internationalen Beziehungen beitragen werde.“
Einstein befand sich in der Zeit vom 8. Juni bis 17. Juni auf einer Vortragsreise durch England (Liverpool, Manchester, London und Oxford). Politisch bedeutsam waren in London seine Begegnungen mit dem britischen Politiker Lord Richard Haldane (1856-1928) und dem Premierminister David Lloyd Georg (1863-1945).
Schwedische Akademie der Wissenschaften
Nobelpreis – verliehen am 10. Dezember 1922
Albert Einstein erhielt den Nobelpreis für Physik für das Jahr 1921. Der Preis wurde ihm „für seine Verdienste um die theoretische Physik, besonders für seine Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts“ verliehen. Bemerkenswert ist, dass Einstein den Nobelpreis nicht für die Relativitätstheorie erhalten hat.
Bei der Preisverleihung erhält der Preisträger, aus der Hand des schwedischen Königs, die Verleihungsurkunde und die goldene Nobel-Medaille, mit dem Konterfei des Stifters Alfred Nobel (schwedischer Chemiker und Industrieller, 1833-1896). Das Preisgeld erhält er erst, nachdem er seinen Nobelvortrag gehalten hat.
Einstein befand sich zum Zeitpunkt der Preisverleihung, 10. Dezember 1922, auf einer Reise durch Japan. Wer sollte den Preis für ihn in Empfang nehmen? Kurz vor der Preisverleihung gab es noch Meinungsverschiedenheiten über die Nationalität Einsteins. War er Deutscher oder Schweizer? Letztendlich war es der deutsche Gesandte in Schweden der in Einsteins Namen den Preis entgegennahm. Einstein selbst wurde die Urkunde und die Medaille in Berlin von dem schwedischen Botschafter in Deutschland ausgehändigt. Da die Statuten der Nobelstiftung vorschreiben, dass der Preisträger erst seinen Nobelvortrag halten muss bevor er die mit dem Preis verbundene Geldprämie erhält, musste Einstein noch einige Zeit warten bis er das Geld erhielt.
Einstein hielt seinen Nobelvortrag am 11. Juli 1923 in der Jubiläumshalle in Göteborg in Anwesenheit des Königs vor ca. 2000 Zuhörern. Er sprach über „Grundgedanken und Probleme der Relativitätstheorie“. Nach dem Vortrag plauderte König Gustav V. angeregt mit Einstein.
Das gesamte Preisgeld, in der Höhe von ca. 120.000 Schwedenkronen (damals umgerechnet etwa 180.000 Schweizer Franken) stellte Einstein seiner ersten Frau Mileva und seinen beiden Söhnen Hans Albert und Eduard zur Verfügung.
Dr. h. c. – verliehen am 8. März 1923
Eingekleidet in den althergebrachten Formen erhielt Albert Einstein am Donnerstag, den 8. März 1923, vormittags in einer Sondersitzung der Universität Madrid die Ehrendoktorwürde. Reden hielten neben dem Rektor der Universität, Professor José Rodríguez Carracido (1856-1928), Professor José Maria Plans (1878-1934), ein Student der Universität, und der deutsche Botschafter in Madrid, Ernst Langwerth von Simmern (1865-1942). Er hielt seinen Vortrag in spanischer Sprache. Albert Einstein sprach bei seiner Dankesrede Deutsch.
Einsteins Eintrag in seinem Reisetagebuch vom 8. März 1923:
„Ehrendoktor Aecht spanische Reden mit zugehörigem bengalischem Feuer Lange aber inhaltlich gute Rede des d. Gesandten über deutsch-span. Beziehungen; (aber ins) ächt deutsch. Nichts rhetorisches. (Abends) Dann Besuch bei techn. Studenten. Reden und nichts als Reden, aber gut gemeint. Abends Vortrag Dann bei Kuno 1) musizieren. Ein Künstler (Direktor des Konservatoriums 2)) Poras spielte herrlich Violine.“
Quelle:
Hrsg.: Diana Kormos Buchwald, u.a., The Collected Papers of Albert Einstein, Volume 13, Princeton 2012
1) Kuno Kocherthaler, ein Verwandter Einsteins
2) Antonio Fernandez Bordas (1870-1950)
Albert Einstein und seine Frau Elsa befanden sich auf einer Vortragsreise durch Spanien mit den Stationen, Barcelona, Madrid und Zaragoza. Der Spanienaufenthalt dauerte vom 22. Februar bis 15. März 1923.
Während Einsteins Aufenthalt in Madrid wurde ihm am 4. März in einer feierlichen Sitzung unter Vorsitz des spanischen Königs von der Academia de Ciencias das Diplom eines korrespondierenden auswärtigen Mitgliedes überreicht.
Aufnahme in den Orden – 7. Juni 1923
Am Donnerstag, den 7. Juni 1923 wurde Albert Einstein in den Orden „Pour le mérite“ aufgenommen. Er erhielt den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste, mit dem Personen ausgezeichnet wurden, bzw. werden, „die sich durch weit verbreitete Anerkennung ihrer Verdienste“ in Wissenschaften und Künsten „einen ausgezeichneten Namen erworben haben“.
Ebenfalls wurden an diesem Tag, der Dichter Gerhart Hauptmann (1862-1946), der Mathematiker Felix Klein (1849-1925), der Bildhauer Hugo Lederer (1871-1940) und der Maler Max Liebermann (1847-1935) in den Orden aufgenommen.
Bedingt durch die politischen Machtverhältnisse und die damit verbundenen Geschehnisse im Nazi-Deutschland verzichtete Einstein 1933 auf die Zugehörigkeit zum Orden. Ein Versuch des deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss (1884-1963), Anfang der 50er Jahre, Einstein zu einer Erneuerung der Mitgliedschaft zu bewegen, blieb erfolglos.
Der Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste wurde im Mai 1842 von König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) gestiftet. Der erste zivile Verdienstorden dieser Art in Europa, sollte als „Friedensklasse“ den 1740 von König Friedrich II. (1712-1786, „Friedrich der Große“) begründeten Militärorden ergänzen. 1924 wurde er mit neuen Statuten in eine „freie Vereinigung von hervorragenden Gelehrten und Künstler“ umgewandelt. In den 30er Jahren war das Schicksal des Ordens ungewiss und es wurde ernsthaft erwogen ihn aufzulösen. Erst durch den deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss wurde der Orden wieder belebt und im Mai 1952 trat er wieder in das öffentliche Bewusstsein.
Der Orden Pour le mérite gilt heute in Deutschland als eine der höchsten Ehrungen, die einem Wissenschaftler oder Künstler zuteil werden kann.
Ordenszeichen: Pour le mérite für Wissenschaften und Künste
Bildnachweis:
Mit freundlicher Genehmigung
Orden „Pour le mérite“.
Genootschap ter Bevordering van Natuur-, Genees- en Heelkunde
Genootschapsmedaille – verliehen am 13. Dezember 1923
Die 1790 in Amsterdam gegründete niederländische Gesellschaft Genootschap ter Bevordering van Natuur-, Genees- en Heelkunde fördert und unterstützt Aktivitäten in den Bereichen Wissenschaft und Medizin. Sie verlieh am Donnerstag den 13. Dezember 1923 in der Aula der Universität Amsterdam ihre höchste Auszeichnung, die Genootschapsmedaille und ehrte damit Albert Einstein und den niederländischen Physiker Hendrik Antoon Lorentz (1853-1928). Die Liste früherer Preisträger schmückten Namen wie z. B. die niederländischen Physiker und Nobelpreisträger Johannes Diderik van der Waals (1837-1923) und Heike Kamerlingh Onnes (1853-1926).
Bei der Feier am 13. Dezember, die anlässlich der Jahresversammlung der „Genootschap“ stattfand, war Albert Einstein persönlich anwesend. H. A. Lorentz trotz Zusage jedoch nicht.
Vorangegangen war ein Schreiben des Vorstandes der Gesellschaft vom „25. October 1923“ an Albert Einstein:
„Hochgeehrter Herr Professor Einstein,
Im Namen der „Genootschap ter Bevordering van Natuur-, Genees- en Heelkunde in Amsterdam“ haben wir das Vergnügen Ihnen mitzuteilen, dass die „Genootschap“ in ihrer Sitzung vom 22. October 1923 Ihnen und Herrn Professor H. A. Lorentz ihre goldne Medaille zuerkannt hat. Die Verleihung dieser Medaillen wird am 31. October 1923 in der Jahres-Versammlung der Gen. in der Aula der Universität nachmittag um 4 Uhr stattfinden.
Es würde uns eine ganz besondere Ehre sein, wenn Sie der Verleihung dieser Medaillen durch Herrn Prof. J. D. v. d. Waals, Professor der Physik an unserer Universität, persönlich beiwohnen könnten, wie auch Herr Professor Lorentz es uns versprochen hat. …
Mit einer zustimmenden Antwort würden Sie uns eine besondere Freude machen. …“
Der in dem Schreiben genannte Termin für die Verleihung wurde offenbar verschoben.
Copley Medaille – verliehen am 30. November 1925
Am Montag den 30. November 1925 erhielt Albert Einstein in einer Feierstunde die Copley Medaille der Royal Society in London. Traditionsgemäß wurde die höchste Auszeichnung der Gesellschaft während ihrer Jahresfeier überreicht. 1925 feierte man im Burlington House, Piccadilly, in London. Bei der Jahresfeier verlieh die Royal Society noch andere Medaillen und Preise.
Einstein erhielt die Copley Medaille aus der Hand des englischen Neurophysiologen Sir Charles Sherrington (1857-1952), dem scheidenden Präsidenten der Gesellschaft. Die Übergabe der Medaille war eine der letzten Handlungen Sherringtons. Nach der Überreichung der Medaillen übergab er das Amt des Präsidenten, nach einer Amtszeit von fünf Jahren, an den britischen Physiker neuseeländischer Herkunft Ernest Rutherford (1871-1937), ab 1931 Lord Rutherford of Nelson.
Preisträger der Copley Medaille vor, bzw. nach Einstein, waren u. a.: der deutsche Mathematiker Carl Friedrich Gauss (1838), der britische Physiker Sir William Thomson (1883) ab 1892 Lord Kelvin of Largs, der niederländische Physiker Hendrik Antoon Lorentz (1918), der deutsche Physiker Max Planck (1929), der dänische Physiker Niels Bohr (1938) und der englische Physiker Paul A. M. Dirac (1952).
Sir Geoffrey Copley stellte 1709 der Royal Society Geld zur Verfügung um wissenschaftliche Arbeiten zu fördern. Einige Jahre später wurde die Copley Medaille vorgeschlagen:
„… a medal or other honorary prize should be bestowed on the person whose experiment should be best approved…“
Die erste Copley Medaille wurde 1731 dem englischen Physiker Stephen Gray (1666-1736) überreicht. Die aus Silber und Gold bestehende Medaille wurde, bzw. wird für besondere wissenschaftliche Leistungen vergeben.
Goldmedaille – verliehen am 12. Februar 1926
Einige Wochen nachdem Einstein die Copley Medaille der Royal Society in London erhalten hatte, wurde ihm erneut eine Ehrung in England zuteil. Diesmal verlieh ihm die Royal Astronomical Society (RAS), ebenfalls in London, ihre höchste zu vergebene Auszeichnung, die Goldmedaille. Die Goldmedaille wurde für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Astronomie verliehen. Sie wird neben anderen, wie z.B. der Eddington- und der Herschel Medaille, auch heute noch von der RAS verliehen.
Einstein konnte die Goldmedaille nicht persönlich in Empfang nehmen. In einem Dankesbrief, den er vor der Verleihung verfasst hatte, schrieb er an die RAS: „… Wer einen Gedanken findet, der uns wenn auch nur ein wenig tiefer in das ewige Geheimnis der Natur blicken lässt, dem ist eine Gnade zuteil geworden. Wer dann noch die Anerkennung, Sympathie und Förderung der Besten seiner Zeit erfährt, der erlangt fast mehr Glück, als ein Mensch ertragen kann. In diesem Bewusstsein danke ich Ihnen in demütiger Gesinnung für die grosse Auszeichnung, deren Sie mich für würdig befunden haben. Gerne würde ich zu Ihnen kommen, um die mir zuerkannte Medaille persönlich in Empfang zu nehmen; leider ist mir dies jedoch nicht möglich…“
Schon 1919 hatte die RAS auf Vorschlag des englischen Astronomen und Astrophysikers Arthur Stanley Eddington (1882-1944) beschlossen, Albert Einstein für das Jahr 1920 die Goldmedaille zu verleihen. Aber „Patriotische“ Mitglieder der RAS verhinderten dies mit dem Ergebnis, das 1920 keine Medaille verliehen wurde. Einstein musste noch sechs Jahre warten bis er die höchste Auszeichnung der RAS erhielt.
Goldmedaille, Vorderseite
Bildnachweis:
Mit freundlicher Genehmigung
Royal Astronomical Society.
Max-Planck-Medaille – verliehen am 28. Juni 1929
Anlässlich des Goldenen Doktorjubiläums Max Plancks (deutscher Physiker und Nobelpreisträger, 1858-1947) wurde von Personen, Gesellschaften und Firmen, auf Grund eines Aufrufes namhafter Wissenschaftler, die Max-Planck-Medaille gestiftet.
Erstmals wurde sie am 28. Juni 1929 verliehen. Die Preisträger waren Max Planck selbst und Albert Einstein. Die Medaille für Einstein wurde von Planck persönlich übergeben. Die Auszeichnung, die aus einer goldenen Medaille mit dem Portrait Max Plancks und einer auf Pergament handgeschriebenen Urkunde besteht, wurde, bzw. wird auch heute noch von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Physik verliehen.
In seiner Rede, in dem überfüllten großen Physikalischen Hörsaal der Berliner Universität, dankte Einstein besonders seinem Freund und Förderer Max Planck.
Max-Planck-Medaille, Vorder- und Rückseite
Bildnachweis:
Logo und Bilder
mit freundlicher Genehmigung der
Deutschen Physikalische Gesellschaft e.V.,
Bad Honnef.
Dr. h. c. – verliehen am 9. November 1929
Am Samstag, den 9. November 1929, verlieh die Universität Paris in der Aula der Sorbonne Albert Einstein die Ehrendoktorwürde. Der Rektor der Universität, der französische Historiker Sébastien Charléty (1867-1945), übereichte Einstein das Ehrendoktordiplom.
Die Vossische Zeitung berichtete am 12. November von den Feierlichkeiten:
„Einstein Ehrendoktor der Sorbonne. Aus Paris wird uns gemeldet: Im großen Amphitheater der Sorbonne fand am Sonnabend unter dem Vorsitz des Rektors Professor Charléty und im Beisein des gesamten wissenschaftlichen und geistigen Paris die feierliche Überreichung der Urkunde und der Insignien eines Ehrendoktors der Universität Paris an Professor Albert Einstein statt. Der Dekan der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften, Professor Maurain, feierte die Verdienste und Arbeiten Einsteins in einer Rede, die vom Publikum durch minutenlangen Beifall unterbrochen wurde. Einstein erhob sich und dankte durch eine Verbeugung. Der Beifall wuchs noch, als der Rektor Einstein die Doktorurkunde überreichte und ihm die in den Farben der Stadt Paris gehaltene Robenschleife über die Schulter legte. Der Feierlichkeit wohnte auch der deutsche Botschafter v. Hösch bei, dessen Gast Professor Einstein während seiner Anwesenheit in Paris ist.“
Bei dem in dem Artikel genannten Dekan der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften handelte es sich um den französischen Geophysiker Charles Honoré Maurain (1871-1967). Der deutsche Botschafter in Paris war Leopold von Hoesch (1881-1936).
Einsteins Pariser Aufenthalt begann am 7. November und endete am 14. November. Während seines Aufenthaltes hielt er zwei Vorträge im Institut Henri Poincaré und nahm an einer Sitzung der Académie des sciences und der Gelehrtengesellschaft Societé française de Philosophie teil.
Dr. h. c. – verliehen am 7. November 1930
Anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich, wurde Albert Einstein am Freitag den 7. November 1930 in einer Feierstunde der Dr. h. c. der Naturwissenschaften verliehen. Die Ernennung erfolgte auf Antrag der Abteilung für Mathematik der ETH.
In der Begründung hieß es: „Dem Vollender der klassischen Physik in der Relativitätstheorie und dem Bahnbrecher der Quantenphysik, ihrem ehemaligen Schüler und Lehrer, in Anerkennung seiner überragenden wissenschaftlichen Leistungen und in dankbarer Erinnerung an die Dienste, welche er der Schweiz und der Hochschule geleistet hat.“
Die Ehrendoktorwürde seiner Alma mater dürfte Albert Einstein sehr viel bedeutet haben.
Von Oktober 1896 bis Juli 1900 hatte Einstein an der ETH studiert und in der Zeit von Oktober 1912 bis März 1914 war er dort als ordentlicher Professor für Theoretische Physik tätig.
ETH, um 1905
Bildnachweis:
Mit freundlicher Genehmigung
Bildarchiv ETH-Bibliothek, Zürich.
Dr. h. c. – verliehen am 23. Mai 1931
Im Mai 1931 reiste Albert Einstein nach England um der ehrenvollen Aufgabe nachzukommen, in Oxford die Rhodes Lectures (Cecil Rhodes, englischer Politiker, 1853-1902) zu halten. Während seines Aufenthaltes erhielt er von der im 12. Jahrhundert gegründeten Universität Oxford, am Samstag den 23. Mai 1931, die Ehrendoktorwürde (Dr. h .c.) der Naturwissenschaften.
Bei der Verleihungszeremonie hielt der „Public Orator“ der Universität traditionsgemäß seine Ansprache in Latein. Er beendete seine Rede mit den Worten:
„… Hanc qui tandem ad homines detulit, insigne nostri saeculi decus, vobis praesento, Albertum Einstein, Scientiae Physicae in Universitate Berolinensi Professorem, ut admittatur ad gradum Doctoris in scientia honoris causa.“
Quelle: Oxford University Gazette, 3. Juni 1931
Übersetzung:
„… Ich stelle euch nun die Person vor, die den Menschen diese Lehre gebracht hat: die Zierde unseres Jahrhunderts, Albert Einstein, Professor für Physik an der Universität Berlin, dem der Grad des Doktors honoris causa erteilt werden soll.“
Nach der Ehrung hielt Einstein seine dritte und letzte Vorlesung der Rhodes Lectures. Im überfüllten Rhodes House sprach er in Deutsch über die „Neueste Entwicklung der Relativitätstheorie“. Der Raum war gefüllt mit Ehrengästen und Angehörigen der Universität, die in ihrer feierlichen Amtskleidung erschienen waren. Einige Plätze der Galerie standen der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Einstein hatte seine erste Vorlesung über „Die Relativitätstheorie“ am Samstag den 9. Mai und die zweite über das „Kosmologische Problem“ am Samstag den 16. Mai gehalten. Die Tafel die Einstein bei seiner zweiten Vorlesung benutzte, wurde, mit Einsteins Handschrift versehen, aufgehoben und kann heute im Museum of the History of Science in Oxford besichtigt werden. Sie zeigt Berechnungen zur Expansion des Universums und eine Angabe über deren Alter.
UNIVERSITÄT OXFORD – REDE DES „PUBLIC ORATORS“, 1931
„Et mensis hic Maius et dies hic paene anniversarius solis illum defectum in mentem nobis revocat, cum lucis ex radiis experimento capto astra undique in eis caeli stationibus deprensa sunt, quas vir hic illustrissimus praedixerat. Atque utinam Mercurius hodie adesset, ut, cuius est eloquentiae, vatem suum laudaret! Quamquam quid laudatore hic opus est? Naturae enim verique auctorem videtis, cui mentem suam ad mundi contemplationem attollere auso, cum eam quam contemplatus erat speciem ratione Pythagorea firmaret, ipsa Natura in media quasi calculorum silva ’sese tulit obvia et vera incessu patuit dea‘. Quibus indiciis diva confirmarit nec tempus per se esse nec spatium, neque quicquam omnino absolutum nisi temporis ac spatii Continuum, idque inflexum; quo iam perventum sit quove perveniri possit ab iis mortalibus qui tanti numinis impressa vestigia sequantur, neque res aut motus caelestes terrestribus modulis metiantur, haec omnia nos (quae est Academiae felicitas) nostrum hunc hospitem patrio suo sermone bis iam praelegentem audivimus et hodie perorantem audituri sumus. Eam nobis doctrinam interpretatur, quae et nomine suo et re ipsa significet se terrae caelique interpretem esse. Adeo quae circum nos dextra laevaque, rursum prorsum, sursum deorsum in spatio geruntur, sub specie nostrae velocitatis contueri nos iubet. Quae doctrina, ut Physicorum legibus non obrogat, sed id tantum adicit cuius momentum desiderabant, ita ad summam philosophiam aperte spectat. Neque iniucunda est nobis Oxoniensibus, minime Euclideae mentis hominibus, qui ab Heraclito didicimus neminem posse bis eodem flumine pedem suum tinguere, sed ne semel quidem; qui libenter credimus Epicureorum illud clinamen non esse rem pueriliter fictam; qui denique Platonis Timaeum legentes rationem mathematicam et magis constantem et rebus ipsis magis convenientem desideravimus. Hanc qui tandem ad homines detulit, insigne nostri saeculi decus, vobis praesento, Albertum Einstein, Scientiae Physicae in Universitate Berolinensi Professorem, ut admittatur ad gradum Doctoris in scientia honoris causa.“
Quelle: Oxford University Gazette, 3. Juni 1931. Mit freundlicher Genehmigung der Universität Oxford.
Übersetzung:
„Sowohl der Monat Mai als auch dieser Quasi-Jahrestag bringen uns jene bekannte Sonnenfinsternis in Erinnerung, bei der durch die Berechnung von Lichtablenkung Gestirne in jenen Teilen des Firmaments entdeckt worden sind, die dieser hoch verehrte Mann im voraus bestimmt hatte. Wäre heute Mercurius anwesend, würde er selbstverständlich mit der ihm eigenen Beredsamkeit seinen Dichter zu loben! Und dennoch: Unser Mann benötigt überhaupt keinen Lobredner. Vor euch steht ein Gewährsmann der Natur und des Wahren. Ihm, der es gewagt hatte, seinen Verstand auf die Betrachtung der Welt auszurichten, erschien die Natur selbst mitten im Dschungel der Berechnungen als „eine wahre Göttin, die ihm entgegen schritt“, da sie auf pythagoreische Art seine Entdeckungen bestätigte. Die Göttin hat bezeugt, dass weder die Zeit noch der Raum oder irgendetwas überhaupt für sich absolut existiert, sondern nur das einmal begonnene Kontinuum von Raum und Zeit. Wohin man bereits gekommen ist oder wohin jene gelangen können, die den Spuren eines so hohen Geistes folgen sowie die Tatsache, dass nicht die himmlischen Objekte oder Bewegungen mit irdischen Maßeinheiten gemessen werden dürfen, das alles hat er uns – zur Freude unserer Akademie – bereits zweimal in seiner Muttersprache vorgelesen. Heute werden wir ihn in einem freien Vortrag hören. Er übersetzt uns jene Lehre, die von ihrem Namen und von der Sache selbst her darauf hindeutet, dass sie Deuterin des Himmels und der Erde ist, die uns sogar anleitet, aus unserer Geschwindigkeit heraus das alles zu betrachten, was um uns, links und rechts von uns, vor und hinter uns sowie über und unter uns sich ereignet. Diese Lehre, da sie die Gesetze der Physik nicht aufhebt, sondern ihr tiefere Dimensionen verleiht, eignet sich den höchsten philosophischen Betrachtungen sehr. Dies erfreut uns, die Angehörigen der Universität Oxford, gar sehr, da wir nicht gemäß den euklidischen Prinzipien denken und von Heraklit gelernt haben, dass man nicht zweimal den Fuß in den selben Fluss eintauchen kann, sondern nur einmal. Wir glauben darüber hinaus gerne, dass jene Neigung der Epikuräer keine kindliche Fiktion ist und wünschen schließlich nach der Lektüre des Timäus von Plato eine mathematische und beständigere sowie den Dingen selbst angemessenere Erklärung. Ich stelle euch nun die Person vor, die den Menschen diese Lehre gebracht hat: die Zierde unseres Jahrhunderts, Albert Einstein, Professor für Physik an der Universität Berlin, dem der Grad des Doktors honoris causa erteilt werden soll.“
Tafel mit Einsteins Handschrift
Bildnachweis:
Mit freundlicher Genehmigung
Museum of the History of Science,
University of Oxford.
Dr. h. c. – verliehen am 8. Oktober 1934
Am Montag den 8. Oktober 1934 erhielt Albert Einstein in einer Feierstunde die Ehrendoktorwürde (Doctor of Humane Letters, honaris causa) des Yeshiva College in New York.
Einstein hatte in einem Schreiben vom 1. September 1934 an das College der Verleihung der Ehrendoktorwürde zugestimmt. Dr. Bernard Revel (1885-1940), der erste Präsident des 1928 gegründeten Yeshiva College in New York, begrüßte die Anwesenden zur Feierstunde anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde, die gleichzeitig offizieller Beginn des Studienjahres 1934/35 war.
Einstein hielt nach der Verleihung der Ehrendoktorwürde seine Dankesrede. Er sprach in Deutsch: „Es erfüllt mich mit besonderer Freude und Genugtuung …“. Andere Redner waren u. a. der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Herbert Henry Lehman (1878-1963), und Herman Bernstein (1876-1935), Redakteur des Jewish Daily Bulletin.
Franklin Institut, Philadelphia
Franklin Medaille – verliehen am 15. Mai 1935
Am Mittwoch, den 15.Mai 1935 erhielt Albert Einstein in einer Feierstunde die Benjamin Franklin Medaille (Benjamin Franklin, amerikanischer Politiker, Schriftsteller und Naturwissenschaftler, 1706-1790) in Anerkennung seiner fundamentalen Beiträge in der theoretischen Physik; im besonderen für seine Relativitätstheorien und seine Arbeiten zum photoelektrischen Effekt.
Die Franklin Medaille ist eine der höchsten Auszeichnungen die das Franklin Institut zu vergeben hat. Sie wurde und wird auch heute noch für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaft und der Kunst verliehen. Neben der Franklin Medaille verleiht das Franklin Institut noch andere Medaillen.
Bei der Zeremonie, die am Abend im Franklin Institut in Philadelphia, USA, stattfand, wurden neben zwei Franklin Medaillen auch fünf Longstreth- und sieben Wetherill Medaillen verliehen. Einstein hielt keine Rede.
Benjamin Franklin Medaille
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Franklin Institute Online
Dr. h. c. – verliehen am 20. Juni 1935
1935 erhielt Albert Einstein einen neuen Ehrendoktor, diesmal von der traditionsreichsten und bedeutendsten Universität der USA, der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts. Es war Donnerstag der 20. Juni 1935 als er in einer Feierstunde den Doctor of Science erhielt. Der Präsident der Universität J. B. Conant sagte in seiner Rede über Einstein: „… Acclaimed by the world as a great revolutionist of theoretical physics, his bold speculations, now become basic doctrine, will be remembered when mankind’s present troubles are long forgotten…“
Quelle: Harvard Alumni Bulletin, 5. Juli 1935
Gleichzeitig mit Einstein wurde der deutsche Schriftsteller Thomas Mann (1857-1955) ausgezeichnet. Er erhielt den Doctor of Letters. Über Mann sagte Conant in seiner Rede: „… Novelist of rare distinction, an interpreter of life to many in the western world, one of the few contemporary guardians of the great tradition of Germany culture…“
Quelle: Harvard Alumni Bulletin, 5. Juli 1935
Mann war, wie auch Einstein, 1933 mit seiner Familie in die USA emigriert. Die beiden Emigranten erhielten bei der Auszeichnung von den Anwesenden lang anhaltenden Beifall. Thomas Mann erwähnte später in einem Brief an seinen Verleger, dass seine und Einsteins Ehrenpromotion „nicht ohne Anteilnahme des Präsidenten Roosevelt zustande gekommen“ sei.
Campus der Harvard Universität,
um 1935
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Harvard University Archives.
09/24