„Ich sage Dir daher, wie ich ausseh: Bleiches Gesicht, lange Haare und eine Art bescheidenes Bäuchlein. Dazu ein eckiger Gang und eine Zigarre im Maul, wenn er eine hat, und einen …“
Albert Einstein, 1920
BIOGRAFIE (Lebensbeschreibung)
Albert Einstein wurde am 14. März 1879 als erstes Kind der jüdischen Eheleute Hermann und Pauline Einstein, geborene Koch, in Ulm geboren. Als Alberts Großmutter ihn zum ersten Mal sah, soll sie fortwährend gesagt haben: „Viel zu dick! Viel zu dick!“ Aber allen Befürchtungen zum Trotz, verlief die Entwicklung des jungen Albert normal. Im November 1881 wurde Alberts Schwester Maria – genannt Maja – geboren.
Kurze Zeit später siedelte die Familie Einstein nach München über, wo Albert zuerst die Volksschule und dann das dortige Luitpold-Gymnasium besuchte. Er war ein „mittelmäßiger“ Schüler, der sich aber schon sehr früh für die Naturwissenschaften und für die Mathematik interessierte. Der Unterricht im Gymnasium gefiel ihm nicht, da er unter strenger Disziplin und dem Zwang zum Lernen durchgeführt wurde. Als 15jähriger verließ er die Schule ohne Abschluss und folgte seiner Familie nach Mailand, wo sie sich in der Zwischenzeit niedergelassen hatte.
Um den versäumten Schulabschluss nachzuholen besuchte er ab 1895 die Kantonsschule in Aarau in der Schweiz. Dort machte er ein Jahr später das Abitur (Matur) und begann 1896 ein Studium in Zürich. Sein Studienziel war das Diplom eines Fachlehrers für Mathematik und Physik. Im Juli 1900 beendete er mit Erfolg sein Studium.
Er zog nach Bern und erhielt eine Stelle am dortigen Patentamt. In seiner Freizeit arbeitete er auf dem Gebiet der theoretischen Physik. 1905 veröffentlichte er einige sehr bedeutende wissenschaftliche Arbeiten. Eine davon handelt von der bahnbrechenden speziellen Relativitätstheorie. Eine andere Arbeit enthält die berühmteste Formel der Welt „E = m · c2“ . Diese Formel besagt, dass sich Materie in Energie umwandeln lässt.
In dieser mathematischen Gleichung ist E die Energie, m die Masse und c die Lichtgeschwindigkeit im luftleeren Raum (ca. 300.000 km/s).
1903 heiratete er seine Studienfreundin Mileva Maric. Ein Jahr später wurde Einsteins erster Sohn, Hans Albert geboren, 1910 sein zweiter Sohn Eduard. 1909 wurde er Professor für Theoretische Physik an der Universität Zürich. Es folgten Professuren in Prag und dann wieder in Zürich. 1914 wurde Einstein nach Berlin berufen um dort wissenschaftlich zu arbeiten. Im gleichen Jahr brach auch der Erste Weltkrieg aus.
Nachdem sich Einstein von seiner Frau Mileva getrennt hatte, heiratete er 1919 seine Cousine Elsa Löwenthal. In den Jahren 1909 bis 1916 arbeitete Albert Einstein an einer Verallgemeinerung der speziellen Relativitätstheorie, der allgemeinen Relativitätstheorie. Nachdem 1919 diese Theorie im Experiment bestätigt worden ist (Lichtablenkung im Schwerefeld der Sonne), wurde Einstein über Nacht weltberühmt. Er erhielt Einladungen und Ehrungen aus der ganzen Welt. Es gab kaum eine Zeitschrift, die nicht in den höchsten Tönen über ihn und seine Arbeit berichtete. Für das Jahr 1921 erhielt er den Nobelpreis für Physik.
Als der 12jährige Eduard seinen Vater fragte, warum er so berühmt sei, erhielt er die Antwort:
„Siehst du, wenn ein blinder Käfer über die Oberfläche einer Kugel krabbelt, merkt er nicht, dass der Weg, den er zurücklegt, gekrümmt ist. Ich hingegen hatte das Glück, es zu merken.“
zitiert in Max Flückiger, Albert Einstein in Bern, Bern 1974
Durch die politischen Verhältnisse und den damit verbundenen Geschehnissen im Nazi-Deutschland verließ Einstein im Dezember 1932 Deutschland. Er hat danach nie wieder deutschen Boden betreten. Von 1933 an lebte Einstein mit seiner Familie in Princeton, Amerika. Am dortigen „Institute for Advanced Study“ (Institut für Fortgeschrittene Studien) fand er ideale Arbeitsbedingungen. Im Dezember 1936 starb Einsteins Frau Elsa. 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus. Aus Angst davor, dass in Deutschland an Atombomben gearbeitet wird, schrieb er einen Brief an Franklin D. Roosevelt, den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, um ihn auf die Möglichkeit von Atomwaffen hinzuweisen. 1946 machte er den Vorschlag einer Weltregierung, in der er die einzige Möglichkeit für einen dauerhaften Frieden sah.
Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Einstein zurückgezogen in Princeton. Bis zuletzt arbeitete er an einer neuen Theorie, der einheitlichen Feldtheorie, die aber erfolglos blieb. Albert Einstein starb am 18. April 1955 im Alter von 76 Jahren.
Bildernachweis:
FamousBrick, Lindau (Bodensee): Abb. 1
ETH-Bibliothek, Zürich Externer Link: Abb. 2
Archiv des Autors: Abb. 3
Albert Einstein-Gesellschaft, Bern Externer Link: Abb. 4
Literaturnachweis:
Albrecht Fölsing | Albert Einstein | Frankfurt am Main 1993 |
Philipp Frank | Einstein. Sein Leben und seine Zeit | München 1949 |