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Einstein für Kinder

„Unterricht sollte so sein, dass das Gebotene als wertvolle Gabe empfunden wird und nicht als eine harte Pflicht.“

Albert Einstein, 1952

ALBERT EINSTEINS ABITURZEUGNIS (Maturitätszeugnis)

Im Alter von fünf Jahren erhielt Albert Einstein Privatunterricht von einer Hauslehrerin. Dieser endete aber schon nach kurzer Zeit, nachdem der zu Jähzorn neigende Albert ihr einen Stuhl nachgeworfen hatte. Im selben Jahr begann er auch mit dem Violinunterricht. Ab 1885, Albert war sechs Jahre alt, besuchte er die Petersschule, eine katholische Volksschule in München. Auf Grund eines Zeugnisses schrieb Alberts Mutter ihrer Schwester: „Gestern bekam Albert seine Noten, er wurde wieder der Erste, er bekam ein glänzendes Zeugnis.“ Im Oktober 1888 wechselte er auf das dortige Luitpold-Gymnasium. Da er sich mit dem autoritären Geist an der Schule nicht anfreunden konnte und er mit der Zeit immer größere Probleme mit einigen Lehrern hatte, verließ er im Dezember 1894 das Gymnasium vorzeitig und ohne Abschluss. Sein Klassenlehrer hatte ihm einmal gesagt, „es werde nie in seinem Leben etwas Rechtes aus ihm werden“.

Um auch ohne Abitur an der Eidgenössischen Polytechnischen Schule, der späteren ETH, in Zürich ein Studium absolvieren zu können, musste sich Albert Einstein im Oktober 1895 einer Aufnahmeprüfung unterziehen. Seine Prüfungsleistungen in Physik und Mathematik waren hervorragend. Die Leistungen in einigen anderen Prüfungsfächern waren aber nicht ausreichend. Albert Einstein bestand diese Prüfung nicht! Daraufhin folgte er dem Rat des dortigen Rektors und ging im Oktober 1895 an die Kantonsschule in Aarau (Kanton Aargau) in der Schweiz, um dort seine Wissenslücken zu schließen. Im September 1896 legte er dort mit Erfolg die schriftliche und mündliche Maturitätsprüfung ab. Im Oktober 1896 begann er mit seinem Studium an der Eidgenössischen Polytechnischen Schule. Sein Studienziel war das Diplom eines Fachlehrers für Mathematik und Physik. Im Juli 1900 beendete er mit Erfolg sein Studium.

Die schweizerische Hochschulreife nennt man Matur, sie entspricht dem deutschen Abitur. Des weiteren ist zu beachten, dass die Bewertungsskala für schulische Leistungen (Schulnoten) in Deutschland und der Schweiz unterschiedlich ist. Das heißt, die Note 1 (sehr gut) in Deutschland entspricht der Note 6 in der Schweiz; die Note 2 (gut) der Note 5; usw…

1 Einsteins Maturazeugnis

Abgangsnoten, Aargau Kantonsschule:

Maturitätszeugnis

Albert Einstein

Aarau, den 5. Sept. 1896

Deutsch5
Französisch3
Englisch
Italienisch5
Geschichte6
Geographie4
Algebra6
Geometrie6
Darstellende Geometrie6
Physik6
Chemie5
Naturgeschichte5
Kunstzeichnen4
Technisches Zeichnen4

Noten: 6 = sehr gut,  5 = gut,  4 = genügend,  3 = schwach,  2 = sehr schwach,  1 = unbrauchbar

Albert Einstein entwickelte sich im Laufe seiner Schulzeit in dem Fach Mathematik und in den Naturwissenschaften zu einem sehr guten Schüler. In den anderen Fächern war er eher „mittelmäßig“. Das lag bei ihm sicherlich nicht an mangelnder Intelligenz. Er wollte nicht einsehen, dass er auch Dinge lernen sollte die ihn nicht interessierten. Wenn man sich sein Maturitätszeugnis ansieht, dann kann man leicht die Schulfächer erkennen die ihn weniger interessierten. Immerhin brachte er es aber in seinem Zeugnis auf die Durchschnittsnote 5, d.h. der Note „gut“!

Aus dem „mittelmäßigen Schüler“ Albert Einstein wurde einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts!

Anmerkung: Albert Einstein ist in seiner gesamten Schulzeit nie „sitzen geblieben“.

Bildnachweis:
Gemeinfrei: Abb. 1

Literaturnachweis:

Hrsg. J. Stachel, u.a.The Collected Papers of Albert Einstein, Volume 1Princeton 1987